Ein Drehstromzähler, auch Ferraris-Zähler oder einfach "Stromzähler" genannt, ist eine technische Vorrichtung, die den Stromverbrauch eines Gebäudes erfasst. Das meist kastenförmige, oft an einer Kellerwand montierte Gerät verfügt über eine sichtbare Drehscheibe, welche in Abhängigkeit des aktuellen Stromverbrauches unterschiedlich schnell rotiert. Damit lässt er eine direkte Einsicht in den momentanen Energiebedarf zu.
Neuere Drehstromzähler basieren auf dem gleichen technischen Prinzip, haben zur Anzeige jedoch statt einer Aluminiumscheibe ein LED-Display. Das Konzept des Drehstromzählers geht auf den italienischen Physiker Galileo Ferraris zurück, der sich im 19. Jahrhundert mit dem Verhalten von Wirbelströmen beschäftigte. Dieser nutzte die Wechselwirkung zwischen elektrischen Leitern und elektromagnetischen Feldern aus, die unter bestimmten Voraussetzungen zu kinetischen Kräften führen kann. Die Wirbelströme erzeugen in diesem Zusammenspiel ein magnetisches Drehfeld, was letztlich zum so genannten Drehmoment, also zur Rotation der Scheibe führt.
Die induzierten Wirbelströme sind stärker, sobald die Stromstärke des Leiters zunimmt, was die gewünschte Beschleunigung der Scheibe zur Folge hat. Ein Drehstromzähler kann nur bei horizontaler Lage betrieben werden, da andernfalls die Erdrotation den Drehimpuls der Scheibe verfälscht. Da Starkstromleitungen ein Drehstromzähler aufgrund von Luftreibung und Massenträgheit der Scheibe ungenaue Ergebnisse liefern würde, können wir einen Stromwandler vorschalten. Dessen Effekt ist jedoch im Anschluss mit dem angezeigten Ergebnis zu verrechnen. Elektronische, digitale Stromzähler verdrängen den mechanischen Stromzähler zunehmend.