Eine Kilowattstunde (kWh) klingt nach Physikunterricht in der Schule. Doch haben damit nur Elektriker zu tun? Sie brauchen nicht zu wissen, um was es hier geht? Das stimmt nur teilweise. Denn wenn Sie einen günstigen Stromanbieter suchen, werden Sie den Preis für die Kilowattstunde bei Anbieter A mit dem Strompreis für die kWh beim Anbieter B vergleichen. Doch was bekommen Sie da eigentlich für Ihr Geld? Wie viel Energie steckt in einer Kilowattstunde Strom und kostet Sie der Strompreis pro kWh tatsächlich immer mehr? Wir von PREISVERGLEICH.de haben uns die Kilowattstunde genauer angesehen.
Die Kilowattstunde ist das Tausendfache der Wattstunde. Und die Wattstunde ist eine Einheit der Arbeit bzw. der Energie. Sie ist aus der Einheit für die Leistung (Watt) und für die Zeit (Stunde) zusammengesetzt. Das bedeutet, eine Wattstunde ist die Energie, die ein System mit einem Watt Leistung innerhalb von einer Stunde aufnimmt. Haben Sie zu Hause ein Nachtlicht mit einem Watt Leistung und lassen Sie es eine Stunde lang leuchten, dann nimmt es eine Wattstunde an Energie auf. Im Sprachgebrauch ist die Kilowattstunde wichtig. Diese ist die Grundlage für die Abrechnung mit Ihrem Stromanbieter. Gebräuchlich sind hier die Abkürzungen €/kWh (Euro pro Kilowattstunde) oder ct/kWh (Cent pro Kilowattstunde), aber auch cent/kWh und euro/kWh.
Der Preis für eine Kilowattstunde Strom lag im Juli 2021 bei durchschnittlich 31,89 Cent pro kWh. Zu diesem Ergebnis kam der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der regelmäßig die Strompreise für Deutschland berechnet Die obere Grafik zur Entwicklung der Preise pro kWh zeigt jedoch auch, dass es in 2020 einen temporären Preisanstieg gab. Die Grafik berücksichtigt die durchschnittlichen Preise von 1998 bis 2020. Dabei gehen wir hier von Durchschnittswerten für einen 3-Personen-Haushalt aus.
Mit Beginn der Energiemarktkriese haben sich die Beschaffungspreise an der Energiebörse extrem erhöht. Daher kann es heute Stromanbieter geben, die temporär Preise von bis zu 1 Euro pro Kilowattstunde Strom verlangen. Der Ukraine-Krieg und die derzeit sehr unsichere Lage am Energiemarkt trägt leider nicht dazu bei, dass die Preise pro kWh sinken. Die Preise steigen weiter. (Stand: April 2022).
Der Preis für die kWh Strom schwankt von Jahr zu Jahr und manchmal sogar von Monat zu Monat. Für das Jahr 2021 konnten wir bei günstigen Anbietern einen aktuellen Strompreis von unter 30 Cent pro kWh ermitteln. Doch was können Sie mit diesen 30 Cent alles so anstellen? Einmal Wäschewaschen bitte
Tatsächlich verbraucht ein Waschgang ungefähr eine kWh.
17 Stunden Licht - Eine ganz normale 60-Watt-Glühbirne kann mit einer Kilowattstunde 17 Stunden Licht und Wärme spenden.
90 Stunden Licht - Wenn Sie eine Stromsparlampe nutzen, holen sie aus den 25 Cent sogar 90 Stunden Licht heraus und wenn Sie eine LED-Lampe leuchten lassen, noch wesentlich mehr.
Ein Essen kochen - Auch das Kochen einer Mahlzeit auf dem Elektroherd für vier Personen ist mit einer Kilowattstunde zu schaffen.
50 Stunden Laptop
Ihr Laptop kann mit 25 Cent 50 Stunden laufen.
Was eine Kilowattstunde Strom kostet, lässt sich schnell beantworten: Je nach Stromanbieter und Tarif liegt der kWh-Preis bei 25 bis 37 pro verbrauchte Kilowattstunde Strom. Doch was können Sie damit alles anstellen? Der wahre Strombedarf wird häufig unterschätzt. 17 Stunden Licht bei einer Glühlampe klingt viel, doch Sie haben sicher mehrere Lampen im Haus und schnell ist eine kWh verbraucht. Laufen Waschmaschine, Laptop und Herd parallel steigt der Bedarf rasant an. Auf Ihren Grund- und Arbeitspreis hat das zunächst keine Auswirkungen, jedoch steigen Ihre Stromkosten mit einem zunehmenden Verbrauch. Dabei ist zu berücksichtigen, dass über die Hälfte der Kosten, die den Strompreis ausmachen, staatliche Abgaben und Umlagen sind.
Wie unsere Infografik zeigt, haben sich der Preis für die kWh in Deutschland von 1998 bis heute praktisch nur nach oben entwickelt. In Zukunft wird der Preis noch weiter ansteigen. Durch die EEG-Umlage sind die deutschen Strompreise im Vergleich zum Rest der EU besonders hoch. Auf der anderen Seite ist kaum ein Land im Bereich der erneuerbaren Energien so gut aufgestellt wie Deutschland. In Zukunft führt das zu stabileren Strompreisen für die kWh, da wir weniger abhängig von knapper werdenden fossilen Brennstoffen sind.
Da ab dem 01. Januar 2022 über 200 Stromanbieter die Preise in Deutschland erhöhten, dürfen wird davon ausgehen, dass die Kosten im Jahr 2022 weiterhin kräftig steigen. Dies liegt u. a. an den hohen Börsenstrompreisen, die sich aufgrund der hohen Stromnachfrage seit dem Sommer 2021 deutlich erhöht haben. Die hohe Stromnachfrage ist wiederum mit dem konjunkturbedingten Aufschwung in Folge der Corona-Pandemie zu erklären. Beachten Sie, dass die Strompreise derzeit sehr stark ansteigen können.
Norman Peetz
Norman ist seit 10 Jahren Autor auf PREISVERGLEICH.de und Experte im Bereich Strom & Gas. Als Redaktionsleiter hat er den Energiemarkt im Blick.
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