Eine Kilowattstunde (kWh) klingt nach Physikunterricht in der Schule. Doch haben damit nur Elektriker zu tun? Sie brauchen nicht zu wissen, um was es hier geht? Das stimmt nur teilweise. Denn wenn Sie einen günstigen Stromanbieter suchen, werden Sie den Preis für die Kilowattstunde bei Anbieter A mit dem Strompreis für die kWh beim Anbieter B vergleichen. Doch was bekommen Sie da eigentlich für Ihr Geld? Wie viel Energie steckt in einer Kilowattstunde Strom und kostet Sie der Strompreis pro kWh tatsächlich immer mehr? Wir von PREISVERGLEICH.de haben uns die Kilowattstunde genauer angesehen.
Die Kilowattstunde ist das Tausendfache der Wattstunde. Und die Wattstunde ist eine Einheit der Arbeit bzw. der Energie. Sie ist aus der Einheit für die Leistung (Watt) und für die Zeit (Stunde) zusammengesetzt. Das bedeutet, eine Wattstunde ist die Energie, die ein System mit einem Watt Leistung innerhalb von einer Stunde aufnimmt. Haben Sie zu Hause ein Nachtlicht mit einem Watt Leistung und lassen Sie es eine Stunde lang leuchten, dann nimmt es eine Wattstunde an Energie auf. Im Sprachgebrauch ist die Kilowattstunde wichtig. Diese ist die Grundlage für die Abrechnung mit Ihrem Stromanbieter. Gebräuchlich sind hier die Abkürzungen €/kWh (Euro pro Kilowattstunde) oder ct/kWh (Cent pro Kilowattstunde), aber auch cent/kWh und euro/kWh.
Im Jahr 2024 ist die Entwicklung der Strompreise durch einen deutlichen Rückgang gekennzeichnet. Im Januar 2024 lag der durchschnittliche Strompreis für Neukunden noch bei 40 Cent/kWh, im Februar 2024 ist er auf 25,4 Cent/kWh gesunken.
Dieser Rückgang ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen:
Die Kilowattstundenpreise gehen seit Januar 2023 wieder etwas zurück. Die Gründe hierfür liegen in der geringeren Energienachfrage sowie in der Versorgungssicherheit, die u. a. auf volle Gasspeicher zurückzuführen ist. Ende Januar 2023 gab es erstmals wieder Strompreise, die die Marke von 35 Cent pro kWh erreicht haben und somit deutlich unter der staatlichen Strompreisbremse von 40 Cent pro kWh lagen.
Mit Beginn der Energiemarktkrise haben sich die Beschaffungspreise an der Energiebörse zeitweise extrem erhöht. Daher kann es heute Stromanbieter geben, die temporär Preise von bis zu 1 Euro pro Kilowattstunde Strom verlangen. Der Ukraine-Krieg und die derzeit sehr unsichere Lage am Energiemarkt trägt leider nicht dazu bei, dass die Preise pro kWh in naher Zukunft stark sinken. Hintergrund: Die sehr hohen Gaspreise treiben auch die Strompreis pro kWh in die Höhe, da Gas auch dazu genutzt wird, um Strom zu produzieren. Demnach sind die Strompreise auch vom Gaspreis abhängig, der sich zumindest seit Oktober 2022 wieder etwas stabilisiert. (Stand: Januar 2023).
Der Preis für die kWh Strom schwankt von Jahr zu Jahr und manchmal sogar von Monat zu Monat. Für das Jahr 2021 konnten wir bei günstigen Anbietern einen aktuellen Strompreis von unter 30 Cent pro kWh ermitteln. Doch was können Sie mit diesen 30 Cent alles so anstellen?
Einmal Wäschewaschen bitte: Tatsächlich verbraucht ein Waschgang ungefähr eine kWh.
17 Stunden Licht: Eine ganz normale 60-Watt-Glühbirne kann mit einer Kilowattstunde 17 Stunden Licht und Wärme spenden.
90 Stunden Licht: Wenn Sie eine Stromsparlampe nutzen, holen sie aus den 25 Cent sogar 90 Stunden Licht heraus und wenn Sie eine LED-Lampe leuchten lassen, noch wesentlich mehr.
Ein Essen kochen: Auch das Kochen einer Mahlzeit auf dem Elektroherd für vier Personen ist mit einer Kilowattstunde zu schaffen.
50 Stunden Laptop: Ihr Laptop kann mit 25 Cent 50 Stunden laufen.
Was eine Kilowattstunde Strom kostet, lässt sich schnell beantworten: Je nach Stromanbieter und Tarif liegt der kWh-Preis bei 25 bis 37 Cent pro verbrauchte Kilowattstunde Strom. Doch was können Sie damit alles anstellen? Der wahre Strombedarf wird häufig unterschätzt. 17 Stunden Licht bei einer Glühlampe klingt viel, doch Sie haben sicher mehrere Lampen im Haus und schnell ist eine kWh verbraucht. Laufen Waschmaschine, Laptop und Herd parallel steigt der Bedarf rasant an. Auf Ihren Grund- und Arbeitspreis hat das zunächst keine Auswirkungen, jedoch steigen Ihre Stromkosten mit einem zunehmenden Verbrauch. Dabei ist zu berücksichtigen, dass über die Hälfte der Kosten, die den Strompreis ausmachen, staatliche Abgaben und Umlagen sind.
Wie unsere Infografik zeigt, hat sich der Preis für die kWh in Deutschland von 1998 bis heute praktisch nur nach oben entwickelt. In Zukunft wird der Preis noch weiter ansteigen. Durch die EEG-Umlage waren die deutschen Strompreise im Vergleich zum Rest der EU besonders hoch. Auf der anderen Seite ist kaum ein Land im Bereich der erneuerbaren Energien so gut aufgestellt wie Deutschland. In Zukunft führt das zu stabileren Strompreisen für die kWh, da wir weniger abhängig von sinkenden fossilen Brennstoffen sind.
Da die Strombeschaffungspreise im Jahr 2022 auch aufgrund des Ukraine-Krieges stark angestiegen sind, mussten viele Stromanbieter die Preise in Deutschland erhöhen. Das lag u. a. auch an der hohen Stromnachfrage, die mit dem konjunkturbedingten Aufschwung in Folge der Corona-Pandemie zu erklären war. Zudem gehören die immer noch zu hohen Gaspreise zu den größten Kostentreibern. Wenngleich die Gaspreise im Januar 2023 wieder etwas günstiger geworden sind.
Die Strompreisbremse der Bundesregierung sieht vor, die kWh-Preise in Deutschland auf maximal 40 Cent pro kWh für 80 % des Vorjahresverbrauches zu deckeln. Für Industriekunden sollen 70 % des Vorjahresverbrauches herangezogen werden. Ziel der Maßnahme ist, die privaten Haushalte ab dem 01. Januar 2023 von zu hohen Strompreisen zu entlasten und gleichermaßen die Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Deutschland zu schützen. Jedoch ist festzuhalten, dass ein kWh-Preis von 40 Cent schon sehr weit oben angesetzt ist. Viele Haushalte zahlen diesen Preis bislang nicht. Erfahren Sie mehr zur Strompreisbremse.
Antonia Genßler
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