Der Zweitarifzähler wurde eingeführt, um einen unterschiedlichen Strompreis je nach Zeitpunkt des Stromverbrauchs anzubieten. Durch ihn war es möglich, einen Nachttarif einzuführen. Nachtspeicherheizungen wurden wirtschaftlich und konnten den Verbrauch zu Schwachlastzeiten fördern. Hinter dem Zweitarifzähler steht die Idee, dass viele Grundlastkraftwerke außerordentlich günstigen Strom produzieren und das nächtliche Herunterfahren eines Kraftwerkes wesentlich aufwendiger ist, als einen Rabatt für Strom einzuräumen. Durch Nachfrageverlagerung soll das Zuschalten teurer Spitzenlastkraftwerke vermindert werden. In der bisher eingesetzten Form ist der Zweitarifzähler dem klassischen Stromzähler sehr ähnlich.
Mit einer Zeitsteuerung und anhand der Entnahmeuhrzeit des Stroms entscheidet der Zweitarifzähler, welchen Strom er gerade abnimmt. Beim Ablesetermin lesen wir den Zählerstand auf beiden einzelnen Messuhren abgelesen und der gesamte Arbeitspreis dann wie folgt errechnet: Aus der Anzahl der geleisteten Kilowattstunden jeweils des Strompreises 1 und des Strompreises 2 ergibt sich die jeweilige Summe pro Stromtarif. Der Zweitarifzähler ermöglicht also den exakten Ausweis der einzelnen Verbrauchsmengen. Damit kann der Verbraucher auch leicht errechnen, wie viel die Nachtspeicherheizung verbraucht hat und wie effektiv diese Energieform ist. Der Zweitarifzähler klassischer Prägung wird allerdings mehr und mehr durch das "Smart Meter" bzw. den intelligenten Stromzähler ersetzt. Dieser ermöglicht wesentlich bessere Tarifmodelle. Im Gegensatz zum Zweitarifzähler können wir hier nicht nur den Verbrauch getrennt nach zwei Tarifen messen. Sondern es sind viele innovative Tarifmodelle möglich.