Der Begriff Netzbetreiber fasst im Zusammenhang mit einem Stromnetz die beiden Unterbegriffe Übertragungsnetzbetreiber und Verteilnetzbetreiber in einem Wort zusammen. Übertragungsnetzbetreiber stellen die Höchstspannungsnetze zur Verfügung, in welchen Strom über große Entfernungen zu transportieren ist. Netzbetreiber, die den Strom bis in die Steckdosen der einzelnen Haushalte sowie der Unternehmen liefern, bezeichnen wir als Verteilnetzbetreiber. Für den Betrieb derartiger Netze ist eine Konzession erforderlich.
Die Höchstspannungsnetze in Deutschland stellen im Wesentlichen vier unterschiedliche Anbietern zur Verfügung. Dabei arbeiten sie in den Spannungsebenen 220 kV und 380 kV. Die Netzbetreiber sind für die Planung, den Betrieb sowie die Instandhaltung zuständig und sie müssen den Zugang zu diesen Netzen Stromhändlern und Lieferanten zu vergleichbaren Bedingungen anbieten. Die Verteilnetzbetreiber arbeiten im Nieder- und Mittelspannungsbereich. Üblicherweise ist der Betreiber einer Region der jeweilige lokale Grundversorger. Oft sind dies die regionalen Stadtwerke.
Rund 900 Verteilnetzbetreiber existieren in Deutschland und ein Gesamtverzeichnis aller Netzbetreiber finden Sie bei der Bundesnetzagentur. Dies ist vor dem Hintergrund wichtig, dass der Verteilnetzbetreiber der zuständige Ansprechpartner für die Kunden ist, wenn es zu Störungen kommen sollte. Ab einer bestimmten Größe eines Verteilnetzes muss die Stromverteilung durch eine rechtlich eigenständige Gesellschaft erfolgen. Somit ist die Funktion des Stromtransports von der Funktion des Stromhandels sowie der Stromerzeugung zu trennen.