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Vor- und Nachteile von Smart Metering

Stellen Sie sich vor, Sie müssten, um den Benzinverbrauch Ihres Autos zu erfahren, in die Garage gehen, da dort die Tankanzeige ist. Und egal wie viel Treibstoff Sie verbrauchen, bei jedem Tanken zahlen Sie exakt die gleiche Summe. Nur einmal im Jahr erhalten Sie eine Abrechnung darüber, für wie viel Geld Sie nun wirklich Treibstoff genutzt haben. Eine ziemlich absurde Vorstellung. Sie würden nie mitbekommen, dass Sie etwa bei eingeschalteter Klimaanlage einen höheren Verbrauch haben und treibstoffschonendes Fahren wäre unmöglich. Beim Strom ist es genauso. Woher sollen Sie wissen, dass Ihr alter Kühlschrank ein echter Energiefresser ist oder dass Sie den Heizlüfter im Hobbykeller angelassen haben? Sie haben keine „Stromverbrauchsanzeige“ im Haushalt. Sie bekommen nur einmal im Jahr Ihre Abrechnung. Mit Smart Metering wird genau dieses Dilemma beseitigt.

Ein intelligenter Zähler kann Ihnen Ihren aktuellen Strom Verbrauch anzeigen. Sie können ihn besser regulieren, da Sie sofort sehen, dass Sie vergessen haben, den Heizlüfter im Hobbykeller auszuschalten. Auch ist es möglich, tageszeitabhängige Tarife der Energieversorger zu nutzen. Stellt er etwa am Abend billigeren Strom zur Verfügung, nutzen Sie diesen, um beispielsweise das Elektroauto aufzuladen oder die Wäsche zu erledigen. Vorteile des Smart Meterings sind das kostensparende Energieverbrauchen und die effektive Netzauslastung. Nachteile gibt es im Bereich der Kosten, des Sozialen und der Datensicherheit.

Smart - Metering: Kosten für die Umstellung

Es gibt unterschiedliche Studien zum Thema Smart Metering, aber alle kommen zu ähnlichen Ergebnissen. So kostet allein die Umstellung auf intelligente Zähler (Smart Meter) pro Haushalt zwischen 200 und 300 Euro. Die Einsparung bei den Energiekosten liegt bei circa 1,2 bis 1,8 Prozent. Wenn in Ihrem Haushalt 6.000 kWh im Jahr verbraucht werden, dann sind das knapp 39 Euro weniger pro Jahr. Wobei 6.000 kWh im Jahr nur Haushalte mit fünf und mehr Personen verbrauchen. Ist Ihr Haushalt kleiner, dann ist die Kostenersparnis wesentlich geringer. Rein wirtschaftlich lohnt es sich also nur für große Haushalte bzw. Gewerbetreibende und Betriebe – oder für kleinere Haushalte eben auf längere Zeit.

Kosten für den Betrieb

Da Smart Meter elektronisch funktionieren, müssen sie natürlich auch selbst Strom aufnehmen. Außerdem benötigen sie einen ständigen Zugang zum Internet oder einem anderen Netzwerk, um die Daten zu übermitteln. Für diesen Zugang entstehen zusätzliche Kosten und natürlich benötigt dieser auch Energie. Im Endeffekt steigen die Fixkosten für Energie durch den Einsatz von Smart Metern, allerdings nur marginal.

Soziale Problematik

Um Smart Metering optimal nutzen zu können, muss der Tagesablauf komplett umgestellt werden. Nur Personen, die zeitlich sehr flexibel sind, haben die Möglichkeit die billigen Stromzeiten zu nutzen. Für Berufstätige oder Familien ist das meist nicht möglich. Sie können ja nur die Waschmaschine einschalten, wenn sie zu Hause sind und nicht wenn gerade die Sonne scheint und billige Solarenergie ins Netz strömt. Für die meisten Verbraucher würden sich die Strom Preise de facto erhöhen.

Schutz Ihrer Daten

Eine große Problematik ist auch die Sicherheit der Daten. So konnte der IT-Experte Ulrich Greveler diverse Smart Meter unproblematisch anzapfen und nur anhand der Stromverbrauchsdaten feststellen, welches Fernsehprogramm der Nutzer gerade sah und sogar ob ein DVD-Film, der gerade läuft, möglicherweise eine illegale Kopie war. Das sind Extremfälle, die nur bei sekundengenauer Übermittlung des Energieverbrauchs auftreten, aber auch schon Verbrauchsdaten, die im 15-Minuten-Takt ermittelt werden, machen den Stromkunden gläsern.

So lässt sich etwa feststellen, wie viele Leute wirklich in einer Wohnung wohnen, wann sie zur Arbeit gehen und wie lange sie aufbleiben. Für die Werbeindustrie, die ja ein hohes Interesse am gläsernen Verbraucher hat, natürlich ein gefundenes Fressen, aber auch die Polizei, das Finanzamt oder misstrauische Arbeitgeber dürften Freude an diesen Informationen haben. Es gibt (noch) keine Gesetze, wie mit diesen sensiblen Daten umgegangen werden soll. Datenschutz und Smart Metering sind aktuell nicht miteinander vereinbar.

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