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Netzentgelte treiben Strompreise in die Höhe

Bild Netzentgelte machen Strompreis teuerDie Strompreise steigen wieder, so geht es aus aktuellen Berechnungen hervor. Vor allem die Stromkunden in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg müssen im nächsten Jahr tiefer in die Tasche greifen. Das liegt auch an den hohen Kosten durch steigende Netzentgelte, die etwa ein Viertel des Strompreises ausmachen.

Schwerin - Auf die Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern rollt zu Beginn des neuen Jahres eine weitere Welle an Strompreissteigerungen zu. Am meisten schlagen dabei die höheren Netzentgelte zu Buche. Ende September hatte der Betreiber des ostdeutschen Höchstspannungsnetzes, 50Hertz, für 2017 einen Anstieg der Abgabe um 42 Prozent angekündigt. Auch die Betreiber der regionalen Verteilernetze heben die Abgabe an. Wie das Vergleichsportal «Check24» am Mittwoch unter Berufung auf eigenen Berechnungen mitteilte, zahlt im Nordosten ein Vier-Personenhaushalt bei einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden Netzkosten von 582 Euro und damit etwa 100 Euro mehr als bisher.

Netzentgelte im Norden und Osten höher

Nur in Brandenburg sei die Belastung mit 614 Euro pro Jahr noch höher, hieß es. Stromkunden im Osten und Norden Deutschlands zahlen laut «Check24» gut die Hälfte mehr an Netzentgelten als Verbraucher im Westen. Dort wachse die Abgabe 2017 bei einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden auf durchschnittlich 415 Euro. Die geringsten Netzentgelte würden 2017 in Bremen mit 305 Euro erhoben. Vom kommenden Jahr an steigt bundesweit auch die Umlage für die Erneuerbaren Energien von 6,35 auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde.

Strompreis abhängig von Netzentgelten

Netzentgelte machen etwa ein Viertel des Strompreises aus. Sie sind nach Angaben von Fachleuten im Osten höher, weil die Kosten für Bau und Unterhaltung des Stromnetzes wegen der dünnen Besiedlung auf weniger Menschen umgelegt werden. Zudem würden aufwändige Regelungen zur Netzstabilität in Folge steigender Ökostromproduktion die Kosten nach oben treiben. Wegen fehlenden Netzausbaus kann Windstrom aus dem Norden bislang nicht im erforderlichen Umfang zu den Großverbrauchern im Süden geleitet werden.

Text: dpa/mv/pvg