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Umfrage: Das denken Verbraucher über den Ökostrom-Wechsel

Foto Studie belegt: Das Interesse an Ökostrom lässt nach.Nach dem schockierenden Zwischenfall im Atomkraftwerk Fukushima haben viele Deutsche bei der Stromversorgung auf Ökostrom gesetzt. Doch die Wechselbereitschaft hat seitdem kontinuierlich abgenommen. Laut einer Umfrage ist der Anteil der Ökostrom-Tarife deutlich gesunken.

Essen - Fünf Jahre nach der Atom-Katastrophe von Fukushima ist die Bereitschaft der Bundesbürger, für umweltfreundlichen Strom etwas mehr Geld zu bezahlen, offensichtlich abgeflaut. Nach einer Umfrage der Fachzeitschrift „Energie & Management“ geht die Nachfrage nach Ökostrom-Tarifen zurück.

Rückgang bei Ökostrom

Der Ökostrom-Absatz sank nach Angaben der an der Umfrage beteiligten Unternehmen von 29,6 Milliarden Kilowattstunden 2013 auf 21,2 Milliarden Kilowattstunden 2015, wie die Zeitschrift berichtet. 2013 bezogen noch knapp fünf Millionen der etwa 40 Millionen deutschen Privathaushalte Strom über Ökostrom-Tarife, bei der aktuellen Befragung sank die Zahl auf etwa 4,4 Millionen Haushalte.

An der Umfrage hatten zwischen Mai und Juli dieses Jahres 150 Stromanbieter mit 237 Ökotarifen teilgenommen. Die Teilnehmerzahl ist seit 2013 zurückgegangen. Dennoch bleibe die Ökostrom-Umfrage die umfangreichste ihrer Art in Deutschland, betont die Zeitschrift.

Es fehle an Dynamik

Unmittelbar nach Fukushima sei die Nachfrage nach Ökotarifen mit erneuerbaren Energien ohne Atom- und Kohlestrom sprunghaft angestiegen, sagen Experten. Der Geschäftsführer Energiewirtschaft beim deutschen Ökostrom-Marktführer Lichtblick (Hamburg) mit rund 500.000 Haushaltskunden, Gero Lücking, sprach von „fehlender Dynamik“ im Markt. „Die Leute sehen überall Windräder und Photovoltaik auf den Dächern“, sagte er, „gefühlt ist die Energiewende schon umgesetzt. Da fragen sie sich: warum jetzt noch wechseln?“.

Milliarden für die EEG-Umlage

Hintergrund der Kundenzurückhaltung könnte aber auch der wachsende Erneuerbaren-Anteil am allgemeinen Stromangebot sein, das über die Börse vermarktet wird: Ungefähr ein Drittel des deutschen Stroms wird bereits über Wind, Wasser, Sonne und Biomasse erzeugt. Dafür zahlten die Stromkunden über die EEG-Umlage auf den Strompreis bereits mehr als 20 Milliarden Euro, sagt Energieexperte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW.

Da lasse die Bereitschaft nach, mit der Wahl eines rein grünen Stromangebots noch an anderer Stelle etwas für die Energiewende zu tun. „In der Kirche spenden Sie ja auch nur einmal, nicht zweimal“, sagte Sieverding.

Grüner Strom ist Ihnen sehr wichtig? Auf PREISVERGLEICH.de finden Sie einen umfassenden Ökostrom Vergleich. Tipps zum Wechsel hin zu Ökostrom gibt es außerdem im folgenden Video:

Quelle: YouTube/Peter Maurer

Text: dpa/pvg