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Gutes Geschäft? Bürger können sich an Windparks beteiligen

Foto Lohnendes Geschäft? Bürger können sich an Windparks beteiligenDie Windkraft ist ein wichtiges Standbein für die deutsche Energiewende. Doch die Akzeptanz für den Bau neuer Windparks war in vielen Gemeinden zuletzt gesunken. Sind Bürgerbeteiligungen die Lösung, um diesen Trend wieder umzukehren?

Schwerin/Bütow - Der Windpark nahe der Gemeinde Bütow im Südwesten des Kreises Mecklenburgische Seenplatte ist nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Christian Pegel (SPD) ein Beispiel für gelungene Bürgerbeteiligung. „Beteiligung schafft Akzeptanz“, sagte Pegel vor wenigen Tagen anlässlich der feierlichen Übergabe einer Anlagenerweiterung.

Mit bis zu 100.000 Euro beteiligt

Wie Bürgermeister Manfred Semrau sagte, wird eines der acht neu errichteten Windräder von einer Genossenschaft betrieben, der auch etwa 20 Bürger aus umliegenden Dörfern angehören. „Die Anteile waren schnell vergriffen“, sagte Semrau. Die Beteiligung reiche von 2.500 bis 100.000 Euro, die zugesicherte Rendite liege bei 3,5 Prozent. Nach Angaben des Bürgermeisters fand auch der schon existierende Windpark mit 32 Windrädern Akzeptanz in der Bevölkerung. „Die Auswirkungen erwiesen sich als geringer, als befürchtet. Die nahe Autobahn ist mehr zu spüren“, sagte Semrau.

Kritik an Windparks zuletzt gewachsen

Pegel erhofft sich von dem kürzlich im Landtag verabschiedeten Bürgerbeteiligungsgesetz wieder wachsende Unterstützung für den Ausbau der Windkraftnutzung. Zuletzt war deutlich mehr Widerspruch laut geworden. Der Minister verwies auf Ergebnisse einer Umfrage im Land: „Dabei sagen die Befragten mit klarer Mehrheit, dass sie eine Anlage in unmittelbarer Nachbarschaft eher akzeptieren würden, wenn sie davon einen unmittelbaren und zählbaren materiellen Nutzen hätten.“

Ausgleichsabgabe für Windparks

An diesem Punkt setze das Beteiligungsgesetz an. Investoren seien verpflichtet, Anliegergemeinden und Bürgern Beteiligungen anzubieten oder stattdessen eine Art Abschlagszahlung an die Gemeinden zu leisten. „Wir sind überzeugt, dass die Ausgleichsabgabe, also das Zahlen eines festen Beitrags an die betroffenen Gemeinden, sehr schnell nach Inbetriebnahme einer Anlage zu sichtbaren Ergebnissen führen wird“, zeigte sich Pegel überzeugt.

Text: dpa/mv/pvg