11.07.2016
Care Energy ist in enorme Turbulenzen geraten. Vor Kurzem verlor der Stromanbieter seinen Netzzugang, zehntausende Kunden landeten daraufhin in der Ersatzversorgung. Sollen sie jetzt erst einmal abwarten oder sich lieber gleich einen neuen Stromanbieter suchen? PREISVERGLEICH.de klärt die wichtigsten Fragen.
Der Stromversorger Care Energy sorgte in letzter Zeit immer wieder für Schlagzeilen. Zahlreiche Kunden berichteten von fehlerhaften Rechnungen und unberechtigten Mahnungen. Und nun das: Vor wenigen Tagen kündigte der Netzbetreiber 50Hertz den Vertrag mit dem Billigstromanbieter und entzog ihm den Netzzugang. Daraufhin konnte Care Energy 70.000 Kunden nicht mehr mit Strom beliefern. Diese saßen daraufhin jedoch zum Glück nicht im Dunkeln, sondern fielen automatisch in die Ersatzversorgung der örtlichen Grundversorger. Kunden in Hamburg beispielsweise kamen bei Vattenfall unter, 30.000 Kunden in Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt wurden von EnviaM aufgenommen. Doch damit ist der Ärger offenbar noch lange nicht vorbei: Einige weitere Netzbetreiber haben die Verträge mit Care Energy gekündigt bzw. ziehen dies in Erwägung. Inzwischen haben die Geschäftspraktiken des Stromversorgers auch die Bundesnetzagentur auf den Plan gerufen. Sie hat ein Verfahren gegen Care Energy eingeleitet.
Grund für die abrupte Kündigung von 50Hertz sind Zahlungsrückstände von Care Energy. Offenbar hat der Stromanbieter seit Monaten die EEG-Umlage nicht an den Netzbetreiber weitergeleitet. Care Energy widerspricht dieser Darstellung und behauptet seinerseits, in den Abrechnungen der Netzbetreiber habe es „Unregelmäßigkeiten“ gegeben.
Zwar ist es für die betroffenen Kunden gut, dass sie in der Ersatzversorgung des örtlichen Grundversorgers landen, anstatt im Dunkeln zu sitzen. Allerdings drohen dadurch höhere Stromkosten, denn die Strompreise in der Ersatzversorgung der Grundversorger sind in der Regel deutlich höher als die der Billigstromanbieter wie eben Care Energy.
Nachdem Care Energy den Netzzugang über 50Hertz verlor, wandte sich das Unternehmen an seine Kunden und erklärte, diese müssten „NICHTS tun“ und sollten die Ruhe bewahren. Vielen Kunden ist das Vertragsverhältnis mit dem Stromanbieter inzwischen jedoch zu riskant geworden. Gut zu wissen: Die Ersatzversorgung läuft maximal drei Monate, währenddessen können Kunden jederzeit zu einem neuen Stromversorger wechseln.
Nach dem Übergang in die Ersatzversorgung sollten Kunden ihren aktuellen Zählerstand ablesen und diesen an den Netzbetreiber, Care Energy und den Grundversorger schicken. Damit stellen sie eine möglichst genaue Abrechnung sicher. Zudem sollten Kunden unbedingt den Dauerauftrag für Care Energy stoppen, damit sie nicht doppelt für Strom bezahlen. Wer sich für den Wechsel zu einem anderen Stromversorger entscheidet, sollte seinen Vertrag mit Care Energy ordnungsgemäß kündigen. Mit dem Übergang in die Ersatzversorgung ist dieser nämlich keineswegs beendet worden, sondern besteht nach wie vor. Sollte Care Energy einen neuen Stromlieferanten finden, könnte das Unternehmen die Versorgung andernfalls wieder aufnehmen. Übrigens: Was Sie beim Stromwechsel beachten müssen, verrät Ihnen der Stromanbieter Vergleich auf PREISVERGLEICH.de.