03.12.2014
Müssen andere Menschen in Europa eigentlich auch so viel für Strom bezahlen oder werden nur die Bundesbürger so geschröpft? Wie sich die deutschen Strompreise im europäischen Vergleich gestalten und warum wir so viel bezahlen, verrät der „Monitoringbericht Energie 2014“.
Deutscher Strom gehört zum teuersten in Europa, die Bundesbürger müssen den zweithöchsten Strompreis in der EU bezahlen. Teurer ist nur noch der Strom in Dänemark. Dies geht aus dem „Monitoringbericht Energie 2014“ hervor, der von der Bundesnetzagentur und dem Bundeskartellamt veröffentlicht wurde. Darin werden auch Gründe für den vergleichsweise hohen Strompreis in Deutschland genannt: Vor allem Umlagen, Steuern und Abgaben treiben den Strompreis hoch.
Wie der Bericht zeigt, besteht der Strompreis zu 73 Prozent aus staatlich festgelegten Preisbestandteilen, die restlichen 27 Prozent gehen für die Beschaffung der Energie, die Gewinnmarge und den Vertrieb der Unternehmen drauf. Wie sich der Strompreis in den letzten Jahren entwickelt hat, ist ebenfalls Thema im neuen Energie-Monitoringbericht. Demnach ist der Strompreis für einen Durchschnittshaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) in der Grundversorgung zwischen April 2006 und April 2014 um satte 61 Prozent gestiegen und betrug zuletzt 30,5 Cent. Laut dem Bericht kommen Kunden etwas günstiger weg, die einen Sondervertrag beim örtlichen Grundversorger abgeschlossen haben oder ihren Strom über ein anderes Unternehmen beziehen. Zuletzt ist der Strompreis nur noch um etwa ein Prozent gestiegen – angesichts der enormen Steigerung in den vergangenen Jahren ist das schon fast eine gute Nachricht.
Im europäischen Vergleich müssen die deutschen und die dänischen Stromkunden mit Abstand die höchsten Preise zahlen. Private Haushalte mit einem Verbrauch zwischen 2.500 und 5.000 kWh zahlten laut des „Monitoringberichtes Energie“ im 2. Halbjahr 2013 in EU-Ländern durchschnittlich so viel für Strom:
Der Frust über die hohen Strompreise ist bei deutschen Verbrauchern hoch. Gegen die Last an staatlichen Abgaben können Stromkunden nur wenig tun. Sparen können sie trotzdem: Etwa jeder dritte Haushalt befindet sich derzeit noch in der Strom-Grundversorgung, in der bekanntlich die höchsten Preise fällig werden. Durch einen Wechsel zu einem anderen Tarif oder gleich einem anderen Stromanbieter lässt sich jede Menge Geld sparen. Wer dann noch ein paar Tipps zum Stromsparen umsetzt, kann seinen Geldbeutel zusätzlich schonen.