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Unbezahlbarer Strom: Wer sitzt als Nächstes im Dunkeln?

(Foto) Energiearmut in DeutschlandArme Kunden: Immer mehr Bundesbürger können ihre Stromrechnung nicht mehr zahlen. Schuld daran sind die steigenden Preise. Allein im Jahr 2013 wurde fast 345.000 Haushalten in Deutschland der Strom abgeklemmt.

Zahl der Stromsperren steigt weiter

Ein Monitoringbericht der Bundesnetzagentur (BnetzA) offenbart erschreckende Zahlen: 344.798 Haushaltskunden in Deutschland wurde im Jahr 2013 zeitweilig der Strom abgeklemmt. Gegenüber 2012 ist dies eine Steigerung um fast 23.000 Sperrungen, gegenüber 2011 hat sich der Wert sogar um 33.000 Sperrungen erhöht. Doch damit nicht genug: Weit mehr Haushalte als gedacht haben Probleme, ihre Stromrechnung zu zahlen. Wie der Bericht der BnetzA weiter verrät, gab es 2013 fast sieben Millionen Mahnverfahren, in denen Energieversorger ihren Kunden androhten, den Strom abzustellen. Auch diese Zahl hat sich gegenüber 2012 erhöht, und zwar um eine Million Mahnverfahren.

Dürfen die das?

Hat ein Stromkunde seine Rechnung trotz eines Mahnverfahrens längere Zeit nicht bezahlt, darf sein Versorger die Belieferung des Haushalts mit Strom einstellen. Diese Stromsperrung muss jedoch in einem angemessenen Verhältnis zur Summe stehen, die der Kunde dem Versorger schuldet. Zudem darf die Sperrung nicht die Gesundheit beispielsweise von kleinen Kindern oder Kranken beeinträchtigen. Weitere Gründe, warum Stromversorger ihren Kunden den Strom abstellen, sind Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften oder Stromdiebstahl.

Steigende Strompreise sind schuld

Die hohe Zahl der Stromsperren liegt hauptsächlich an den stark gestiegenen Strompreisen. Seit dem Jahr 2002 haben sich die Preise für elektrische Energie fast verdoppelt. Dies liegt nicht zuletzt am Anstieg der Ökostromumlage. Doch auch die Stromversorger tragen eine Mitschuld an den wachsenden Zahlungsproblemen ihrer Kunden, denn sie gaben sinkende Kosten viel zu lange nicht an die Verbraucher weiter. Erst im kommenden Jahr wird sich die Lage wohl etwas entspannen, da viele Versorger sinkende Strompreise angekündigt haben.