Bei der Netzeinspeisung handelt es sich um den Vorgang, bei dem ein Kraftwerk die von ihm produzierte Strommenge vom Kraftwerk - bildlich gesprochen - an das Stromnetz ausliefert. Bei der Netzeinspeisung wird der Strom durch einen Transformator auf die richtige Frequenz und Spannung des Hochspannungsnetzes gebracht und dann an die Netzbetreiber übergeben. Die Netzeinspeisung ist eine große logistische Aufgabe, da der Strom nicht in größeren Mengen effizient gespeichert werden kann. Die Energiewende wird auch an der Netzeinspeisung und den unterschiedlichen Regelungen für klassische Kraftwerke und Stromproduzenten aus erneuerbaren Energien deutlich: Für erneuerbare Energien gibt es eine Abnahmeverpflichtung und eine garantierte Vergütung für die Produzenten. Diese können sich sogar über mehr als den Marktpreis freuen, da ihnen durch das EEG-Gesetz eine erhöhte Einspeisevergütung zusteht. Im Strommarkt herrscht in vielen Fällen die Trennung von Stromproduzenten und demjenigen Unternehmen, welches mit dem Endkunden die Verträge abschließt und ihm die Rechnung stellt.
Wenn ein Großkraftwerk eine zu hohe Netzeinspeisung vornehmen möchte und die Kapazitäten nicht an Kunden absetzen kann, dann bietet es überschüssige Strommengen an der European Energy Exchange an. Die Netzeinspeisung erfolgt mit einer höheren Spannung, als diese am lokalen Stromnetz anliegt. Durch diese Art und Weise der Netzeinspeisung kann der Strom verlustfreier über längere Strecken transportiert werden. Damit wird die Energiebilanz von Großkraftwerken nicht durch unnötige Transportverluste belastet.