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Stromfresser Technik: Warum günstig nicht immer auch gut ist

Bild Stromfresser TechnikWer sich neue Technik kauft, hofft auf leichte Bedienung und Sparsamkeit des Geräts. Doch zu oft sind gerade die Schnäppchen echte Stromfresser und so manches Modell ist längst nicht ausgereift. PREISVERGLEICH.de kennt die häufigsten Ärgernisse

Berlin - Das Schnäppchen entpuppt sich als teurer Stromfresser, die neue Technik erweist sich in der Praxis als unausgereift. Beim Kauf von Handy, Fernseher und Kühlschrank erleben Kunden immer wieder böse Überraschungen. Sechs Dinge, die Kunden beachten sollten:

Wenn der Akku schlapp macht

1. Die Akku-Falle: Mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets liefern die Hersteller häufig mit fest verbautem Akku aus. Lässt er nach, kann der Kunde ihn nicht einfach wechseln. Das muss ein Fachmann mit dem richtigen Werkzeug übernehmen. «Schwächer werdende Akkus sind oft ein Grund, sich ein neues Gerät zu kaufen - nachhaltig ist das nicht», kritisiert Margrit Lingner von der Zeitschrift «PC Magazin» aus München. Die Deutschen behielten ihr Smartphone im Schnitt nur 2,5 Jahre. Dann verkaufen sie es eventuell noch weiter oder nutzen es als Zweitgerät. Bei Akku-Rasierer und elektrischer Zahnbürste ist es noch schlimmer: Die muss man dann wegschmeißen.

Auswechseln unmöglich

2. Fest verlötete Lebensdauer: Der Fortschritt macht auch vor Glühlampen nicht halt. Moderne LED-Leuchten sparen Strom, weil sie weniger Wärme und mehr Licht erzeugen. Doch Lampen mit fest verlöteter LED als Leuchtmittel werden zum Ärgernis, wenn die eingebaute LED kaputtgeht. Dann muss die Lampe in den Müll wandern. Bei LED-Lampen ist die voraussichtliche Nutzungsdauer in Stunden angeben. Bei vielen anderen Geräten aber nicht. Verbraucher könnten dem Produkt nicht ansehen, für welche Lebensdauer es konzipiert wurde, bemängelt das Umweltbundesamt in Dessau.

Kein billiger Ersatz

3. Das versteckte Abo-Modell: Es hat sich herumgesprochen, bleibt aber ärgerlich: Einige Hersteller verschenken ihre Geräte fast. Doch das benötigte Verbrauchsmaterial treibt die Einstandskosten in die Höhe. Bestes Beispiel: Tintenstrahldrucker mit Originaltinte zu Apothekerpreisen. Preiswerte Patronennachbauten versuchen die Hersteller zu verhindern. Dieses Geschäftsmodell funktioniert auch mit elektrischen Zahnbürsten (Bürstenköpfe), Rasierern (Klingen oder Reinigungspatronen) und Kaffeemaschinen (Kapseln). Kunden erkundigen sich also besser vorher, ob das Gerät mit billigeren Nachbauten klarkommt - beziehungsweise ob es diese gibt.

Schnäppchen mit Stromfresser-Garantie

4. Ungeahnte Nebenkosten: Der neue Kühlschrank oder die Waschmaschine ist beim Kauf oft preiswert. Doch die Folgekosten über die Jahre fressen den Preisvorteil schnell auf. Wer hier auf die Energielabel und den jährlichen Strom- und Wasserverbrauch achtet, zahlt zwar am Anfang mehr, spart über die gesamte Lebensdauer aber Geld. Gibt es kein Energielabel und keine Hinweise in der technischen Dokumentation, kann man den Stromverbrauch auch selbst mit einem Messgerät im Zwischenstecker prüfen.

Blinken, piepsen, brummen

5. Störende Kleinigkeiten: Es gibt immer wieder Überraschungen bei neuen Technologien. Peter Knaak, Redakteur bei Stiftung Warentest in Berlin, hat gerade Curved-Fernseher getestet. Die gebogenen Monitore sind eine neue Mode im TV-Sektor. «Bei diesen Modellen gibt es fast immer störende Reflexe. Bei den normalen Geräten konnten Sie das durch Drehen anpassen, hier nicht», sagt er. Brummende oder piepsende Spannungswandler am Stromanschluss treiben manche Nutzer in den Wahnsinn. Auch störende Kontrolllampen können einem den Spaß am neuen Gerät verderben. Erfahrungen anderer Kunden in den Kommentaren von Online-Shops können wichtige Hinweise geben, ob man mit dem Gerät zufrieden sein wird. Wenn sich viele Kunden melden, ist es wohl eher kein Einzelfall, sondern ein Serienfehler. Also: Am besten vorher ausprobieren.

Es liegt was in der Luft

6. Stinkende Materialien: Die neue Technik sieht zwar gut aus, verströmt aber einen üblen Geruch. Ursache können Plastikteile, Dämmungen und Abdeckungen sein. Sind die Ausdünstungen eventuell gesundheitsschädlich? Manche Stoffe hätten zwar eine sehr niedrige Geruchsschwelle, eine Wirkung auf die Gesundheit sei aber erst in sehr viel höheren Konzentrationen möglich, sagt Ana Maria Scutaru vom Umweltbundesamt. «Es gibt Stoffe, die sind in winzigen Mengen schon von unserer Nase wahrnehmbar - und tauchen trotzdem bei einer Raumluftmessung nicht auf», beruhigt die Expertin. Sie empfiehlt Produkte mit dem Zeichen «Blauer Engel». Doch auch Experten können in die Technikfalle tappen: Scutaru berichtet von ihrem gerade neu gekauften Mixer, der unangenehm riecht.

Text: dpa/tmn/pvg