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Windige Übernahme: EnBW will Ökostrom-Spezialist werden

Atomstrom war lange Zeit das Nonplusultra für die EnBW. Doch seit der Energiewende setzt der Stromversorger verstärkt auf erneuerbare Energien. Nach der Teil-Übernahme des Berliner Ökostromanbieters Grundgrün ist jetzt ein dänischer Windenergie-Dienstleister ins Blickfeld des deutschen Stromriesen geraten.

Karlsruhe - In Windräder investiert der Energiekonzern EnBW schon länger - nun will das Karlsruher Unternehmen auch in deren Wartung größer einsteigen. Wie Deutschlands drittgrößter Stromversorger in der vergangenen Woche mitteilte, hat er den dänischen Windenergie-Dienstleister Connected Wind Services A/S (CWS) erworben.

EnBW setzt verstärkt auf Ökostrom

Damit sollen neue Kunden in Nordeuropa und Deutschland gewonnen werden. Gleichzeitig will EnBW die Position als Komplettanbieter für Planung, Bau, Betrieb, Wartung und Instandhaltung der Anlagen stärken. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Der Erwerb steht unter Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts. Mit einer Entscheidung wird im Herbst oder Winter gerechnet. CWS bleibe als eigenständige Marke erhalten. Das ehemals atomlastige Unternehmen EnBW will die erneuerbaren Energien bis 2020 zu einer tragenden Säule des Geschäfts ausbauen. Dafür sind Investitionen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro vorgesehen, vor allem für Wind-Projekte.

EnBW schreibt tiefrote Zahlen

Die weiter niedrigen Strompreise im Großhandel und vorgezogene Wartungsarbeiten im Atomkraftwerk Philippsburg haben der EnBW im ersten Halbjahr massive Verluste eingebrockt. Eigenen Angaben zufolge wurde im Zeitraum von Januar bis Juni ein Fehlbetrag in Höhe von 194,2 Millionen Euro verzeichnet, nach einem Überschuss von 1,06 Milliarden Euro vor Jahresfrist.

Finanzvorstand Thomas Kusterer erklärte die Verluste kürzlich vor allem mit „temporären Effekten“ wie der früheren AKW-Revision. Dadurch wurde im ersten Halbjahr weniger Strom produziert. Auch wurde die Kernbrennstoffsteuer früher fällig. Der Umsatz sackte im ersten Halbjahr von 10,9 auf 9,8 Milliarden Euro.

Mehr über Windkraft bei der EnBW erfahren Neugierige im folgenden Video:

Quelle: YouTube/EnBW Energie Baden-Württemberg

Text: dpa/pvg