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Milliardenverlust: Vattenfall leidet unter Preisdruck

Foto Das Verlustgeschäft bei Vattenfall hält an.Die Situation am Strommarkt bleibt für Vattenfall weiter schwierig. Vor allem die niedrigen Strompreise im Großhandel machen dem schwedischen Stromversorger kräftig zu schaffen. Entsprechend negativ fällt dann auch die aktuelle Bilanz aus - ein Überblick.

Stockholm/Kiel - Der schwedische Energiekonzern Vattenfall kommt nicht aus den roten Zahlen heraus. Im zweiten Quartal verbuchte der Konzern unter dem Strich Verluste von rund 28,6 Milliarden schwedischen Kronen (rund drei Milliarden Euro). Auch der Umsatz schrumpfte im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht auf 34,5 Milliarden schwedische Kronen (3,64 Milliarden Euro). „Die Geschäftssituation bleibt mit niedrigen Energiepreisen und so gut wie unveränderten Marktvolumen schwierig“, sagte Vattenfall-Chef Magnus Hall laut einer Mitteilung.

Verkauf der Lausitzer Braunkohle

Anfang des Monats hatte das schwedische Parlament grünes Licht für den Verkauf der Braunkohlesparte des Staatsunternehmens in der Lausitz an die tschechische EPH-Gruppe gegeben. „Die Bestätigung des schwedischen Staates, dass er hinter dem Verkauf der Braunkohle-Aktivitäten in Deutschland steht, bedeutet, dass wir den Deal nun abschließen können“, erklärte Hall.

Durch die Transaktion ist Vattenfall allerdings zu Abschreibungen in Milliardenhöhe gezwungen. Diese sollen sich auf umgerechnet 2,3 Milliarden Euro belaufen und sind damit ebenfalls ein wichtiger Grund für die massiven Quartalsverluste.

Vattenfall darf Brennelemente umlagern

Im abgeschalteten Atomkraftwerk Brunsbüttel darf Vattenfall als Betreiber hunderte abgebrannte Brennelemente aus dem Reaktordruckbehälter in sein Zwischenlager bringen. Dies erhöhe die Sicherheit und sei auch rechtlich zulässig, sagte Robert Habeck (Grüne), Energie- und Umweltminister in Schleswig-Holstein. Das Ministerium hatte Vattenfalls Antrag in den vergangenen Wochen von Rechts- und Sicherheitsexperten prüfen lassen. Ein Problem bestand darin, dass der Energiekonzern sein Zwischenlager derzeit nur mit einer Duldung der Atomaufsicht betreiben darf. Die Umlagerung der 517 Brennelemente könnte etwa innerhalb eines halben Jahres vollzogen werden.

Mehr über die aktuelle Geschäftsentwicklung bei Vattenfall erfahren Interessierte im folgenden, englischsprachigen Video:

Quelle: YouTube/Vattenfall

Text: dpa/lno/pvg

Bild: dpa