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Solarstrom selbst speichern: Darauf sollten Sie achten

Foto Lohnt sich ein Energiespeicher für die Solaranlage?Wussten Sie, dass nur rund 30 Prozent des Stroms, den eine Solaranlage auf dem Hausdach produziert, direkt im eigenen Haushalt benutzt wird. Der Rest landet oft im öffentlichen Stromnetz, aber das bringt kaum noch Geld ein. Batteriespeicher können die Lösung sein - sind es aber nicht immer.

Berlin - Die Sonne scheint tagsüber - also dann, wenn viele Menschen nicht zu Hause sind. Dann können sie den von der heimischen Solaranlage produzierten Strom gar nicht verbrauchen. Die Industrie setzt daher immer mehr auf Batteriespeicher, die Energie einlagern, sodass sie auch nachts oder bei Bewölkung zur Verfügung steht.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) geht davon aus, dass in Deutschland bereits 35.000 Solarstromspeicher installiert sind. Bei neuen Anlagen werden die Batteriespeicher oft schon mitinstalliert, ältere Anlagen lassen sich nachrüsten.

Wann lohnt sich das Nachrüsten?

Das ist abhängig vom Jahr, in dem die Photovoltaikanlage installiert wurde. Geschah dies vor 2009, ist es nach Berechnungen des BSW-Solar besser, den Strom vollständig ins Netz einzuspeisen. Denn für solche Systeme erhalten Hausbesitzer noch hohe Einspeisevergütungen. Für Solaranlagen, die von 2009 bis zum 31. März 2012 in Betrieb gingen, lohnt sich dagegen die Nachrüstung. Denn wer auf die Einspeisevergütung verzichtet und den Strom selbst verbraucht, bekommt in diesem Fall einen Eigenverbrauchsbonus. Für jüngere Anlagen kann sich die Nachrüstung des Batteriespeichers ebenfalls auszahlen, da die Einspeisevergütung deutlich geringer ist als der Strompreis. Der Verband schränkt allerdings ein, dass dies immer abhängig ist von der Größe und den Kosten des Speichers.

Worauf achte ich bei der Auswahl eines Batteriespeichers?

Unter anderem auf die Zyklenzahl der Modelle, die angibt, wie oft ein Speicher sich entladen und wieder vollständig beladen kann. Manche Hersteller garantierten 5.000 Zyklen und mehr. Im Normalbetrieb erreichen Anlagen laut BSW-Solar rund 250 Zyklen pro Jahr. Wichtig ist auch der Wirkungsgrad, der angibt, wie viel der eingespeisten Energie tatsächlich abgerufen werden kann: 90 Prozent und mehr sind je nach Technik möglich. Die Nennkapazität steht für die Strommenge, die einem Speicher theoretisch maximal entnommen werden kann. Der Verband gibt dazu folgendes Rechenbeispiel: Ein Solarstromspeicher mit vier Kilowattstunden Nennkapazität und einer Entladetiefe von 90 Prozent hat eine nutzbare Kapazität von 3,6 Kilowattstunden.

Gibt es verschiedene Modelle?

Am häufigsten verkauft werden Batteriezellen auf Lithium-Basis, gefolgt von Speichern mit Blei-Batterien. Erstere weisen aufgrund ihrer Zellchemie eine deutlich höhere Entladetiefe auf. Immer noch recht neu im Handel sind Flüssigbatterien, die Redox-Flow-Systeme.

Gibt es eine staatliche Förderung?

Das aktuelle Förderprogramm der KfW-Förderbank „Erneuerbare Energien - Speicher“ bietet Menschen, die eine neue Anlage mit Batteriespeicher installieren wollen, zinsgünstige Kredite. Auch Betreiber, die ihre Anlage nach dem 31. Dezember 2012 errichtet haben, können die Förderung nutzen - wenn sie zum Beispiel bestehende Anlagen nachrüsten. Außerdem können Photovoltaik-Besitzer aus den Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums Zuschüsse für die Tilgung bekommen.

Mehr Informationen zum Thema gibt es im folgenden Video:

Quelle: YouTube/energievollerleben

Text: dpa/tmn/pvg