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Belgisches AKW außer Betrieb: Schon wieder Doel

Foto AKW außer Betrieb: Wie sicher sind belgische Atomkraftwerke?Erneut musste ein umstrittenes Atomkraftwerk in Belgien abgeschaltet und vom Stromnetz genommen werden. In den deutschen Grenzregionen bringt das die Alarmglocken wieder zum Läuten. Gleichzeitig wächst die Kritik an einem AKW in Bayern.

Brüssel/München - Wegen eines technischen Problems ist Belgiens ältester Reaktor Doel 1 in der vergangenen Woche erneut vom Netz genommen worden. Die Anlage wurde am frühen Freitagmorgen (8. April) wieder gestartet, wie eine Sprecherin des Betreibers Electrabel der Nachrichtenagentur Belga sagte.

Wachsende Besorgnis in Deutschland

Der Reaktor war in der Nacht zum Donnerstag abgeschaltet worden. Grund war eine Fehlleistung in dem Bereich, der die Leistung regelt. Diese befindet sich zwar im nuklearen Teil der Anlage. Nach Angaben einer Sprecherin gegenüber Belga hat aber keine Gefahr bestanden.

Der Reaktor aus dem Jahr 1975 war in letzter Zeit mehrfach abgeschaltet worden. Er liegt nahe Antwerpen und rund 150 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.

In Deutschland sorgt die Pannenserie der belgischen Meiler zunehmend für Besorgnis. Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz legten bei der EU Beschwerde gegen die Laufzeitverlängerungen der Blöcke Doel 1 und 2 und Tihange 1 in der Nähe von Aachen ein.

AKW Gundremmingen bleibt am Netz

Derweil hat die CSU der Grünen-Forderung nach einer vorzeitigen Abschaltung des Atomkraftwerks Gundremmingen eine klare Absage erteilt. Wirtschaftsminister Ilse Aigner (CSU) verwies auf den vereinbarten Zeitplan für den Atomausstieg, von dem man nicht einfach so abrücken könne. Sie wies insbesondere die Argumentation der Grünen zurück, Gundremmingen sei ein Sicherheitsrisiko. Das sei Panikmache und Angstmache und deshalb unverantwortlich, kritisierte Aigner.

Die Grünen hatten gefordert, Gundremmingen schon im Sommer vom Netz zu nehmen, wenn die sogenannte „Thüringer Strombrücke“ - eine neue Hochspannungsleitung - in Betrieb gehen soll. Dann sei das Kraftwerk in Schwaben für die Versorgungssicherheit in Bayern nicht mehr nötig.

Text: dpa/lby/pvg