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Smart Meter: intelligente Helfer oder teures Spielzeug

Foto Smart Meter stehen weiter in der KritikNach dem Willen der Bundesregierung wird es in den meisten Haushalten bald intelligente Stromzähler („Smart Meter“) geben. Verbraucherschützer sind jedoch skeptisch, ob sich ein Einbau überhaupt lohnt. Deshalb werden sie auch nicht müde, ihrer Kritik Gehör zu verschaffen.

Berlin - Die geplante Pflicht zum Einbau intelligenter Stromzähler stößt bei Umweltschützern, Verbrauchervertretern und der Opposition auf Kritik. Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer bezeichnete das Vorhaben am Freitag (26. Februar) bei der ersten Lesung im Bundestag als „Zwangsbeglückung“, die weder den Verbrauchern noch der Energiewende nutze. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) kritisierte die neuen Messgeräte als ineffizient und nicht verbraucherfreundlich.

Smart Meter: 6.000 kWh als Grenze

Nach den Plänen der Bundesregierung soll im Jahr 2020 der Einbau der intelligenten Stromzähler in Privathaushalten beginnen. Ab einem Jahresverbrauch von 6.000 Kilowattstunden sind die Stromkunden zum Einbau verpflichtet, unterhalb dieser Grenze ist die Nutzung der neuen Technik freiwillig.

BUND: Smart Meter sind „teures Spielzeug“

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger beklagte: „Die Bundesregierung treibt die Digitalisierung des Stromnetzes voran, wo es nichts bringt und der Stromverbrauch der Digitalisierung höher ist als die Einsparungen beim Kunden.“ Klaus Müller vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) kritisierte in der „Nordwest-Zeitung“ (Freitag): „Smart Meter sind ein teures Spielzeug, die Vorteile für Verbraucher sind gering.“

Großhaushalte als Vorreiter

Wirtschaftsstaatssekretärin Iris Gleicke (SPD) versicherte hingegen, mit Preisobergrenzen werde dafür gesorgt, dass die Kosten nicht den Nutzen übersteigen. Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft (GdW) lobte, dass größere Haushalte eine Vorreiterrolle übernehmen sollen, um die Nutzung für Kleinverbraucher zu optimieren. Der Gesetzentwurf wird jetzt in den zuständigen Parlamentsausschüssen beraten und soll noch vor der Sommerpause verabschiedet werden.

Hintergrundinformationen zum Thema gibt es im Smart-Meter-Ratgeber auf PREISVERGLEICH.de

Text: dpa/pvg