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Sonne und Wind: Überfordern sie unser Stromnetz?

Foto Überfordern Sonne und Wind unser Stromnetz?Die Sonne hat in vielen Gegenden Deutschlands schon jetzt mehr geschienen als im Vorjahr. Solaranlagen erzielen Höchstleistungen. Und auch beim Windstrom folgt Rekord auf Rekord, zuletzt nach den Sturmtiefs „Heini“ und „Iwan“. Doch das Stromnetz gerät in der Folge immer mehr an seine Grenzen. Wie lange reichen seine Kapazitäten noch?

Bonn - Wind- und Solarkraftwerke müssen wegen fehlender Netze für den Transport des erzeugten Stroms immer häufiger abgeschaltet werden. Die Entschädigung, die die Anlagenbetreiber dafür erhalten, zahlen die Verbraucher.

Ökostrom belastet das Stromnetz

Nach dem am Dienstag (24. November) veröffentlichten Monitoringbericht Energie der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamtes haben sich die Entschädigungszahlungen für das Abregeln 2014 um fast 89 Prozent auf 83 Millionen Euro erhöht. Seit 2013 hat sich die abgeregelte Strommenge fast verdreifacht. Der Netzausbau könne mit dem Anstieg der Erzeugung aus erneuerbaren Energieträgern immer noch nicht Schritt halten, betonte Netzagenturchef Jochen Homann.

Das Abregeln zur Sicherung der Netzstabilität ist nötig, wenn an wind- und sonnenstarken Tagen Leitungskapazitäten für den Transport des Stroms etwa von Nord- nach Süddeutschland fehlen. 2015 gehe der Zuwachs der Netzeingriffe weiter. Außerdem werden ganze Kraftwerke hoch- oder heruntergefahren. Auch diese sogenannten Redispatch-Maßnahmen nahmen 2014 zu. Die Kosten dafür liegen laut dem Bericht bei fast 187 Millionen Euro.

Anstieg bei Stromsperren

Vergrößert hat sich auch die Zahl der Kunden, denen wegen nicht bezahlter Rechnungen der Strom abgestellt wurde: Die Zahl der Stromsperren wuchs im vergangenen Jahr um rund 7.000 auf fast 352.000. Auf die Kunden kommen dann erhebliche Zusatzkosten zu: Für die Sperrung berechnen die Versorger laut Bericht im Schnitt 47 Euro Gebühr, für den Wiederanschluss noch einmal durchschnittlich 50 Euro.

Text: dpa/pvg