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Stromerzeugung: Lohnt sich ein Windrad für zuhause?

(Foto) Stromerzeugung mittels WindenergieAngesichts der hohen Strompreise wünschen sich viele Menschen eine Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen. Abgesehen von den bekannten Dach-Solarmodulen gibt es noch weitere Stromquellen für Selbsterzeuger. Wie wäre es beispielsweise mit einem Windrad für zuhause?

Worum geht’s?

Wer nicht gerade mitten in der Stadt wohnt und noch dazu ein großes Grundstück besitzt, kann sich eine Kleinwindkraftanlage zulegen, um selbst Strom zu erzeugen. Eine solche Anlage wird entweder direkt auf dem Dach oder auf einem maximal 50 Meter hohen Mast neben dem Haus montiert. Bis zu einer Höhe von zehn Metern ist üblicherweise keine Genehmigung für eine Kleinwindkraftanlage erforderlich. Allerdings sollten Selbsterzeuger vor dem Aufstellen des Windrads die Landesbauordnung beachten und sich mit den zuständigen Behörden und den Nachbarn abstimmen – schließlich ist ein Windrad nicht gerade unauffällig und leise. Wer einen guten Standort findet, kann mit der Kleinwindkraftanlage bis zu 1.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Für Privatnutzer ist ein Gerät mit maximal fünf Kilowatt Nennleistung ausreichend.

Das kostet ein Windrad für zuhause

Eine Kleinwindkraftanlage ist kein Schnäppchen: Pro Kilowatt kostet sie etwa 3.000 Euro, das macht bei bis zu fünf Kilowatt Nennleistung 15.000 Euro. Die hohen Anschaffungskosten rentieren sich nur, wenn der erzeugte Strom selbst verbraucht wird, denn dann spart man je nach Stromtarif 25 bis 39 Cent je Kilowattstunde. Nicht gebrauchter Strom kann zwar an den Netzbetreiber verkauft werden. Angesichts der geringen Einspeisevergütung für Strom aus Windkraftanlagen rechnet sich das aber kaum. Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) liegt die Vergütung bei unter neun Cent je Kilowattstunde.

Vor- und Nachteile

Durch eine kleine Windkraftanlage auf dem Grundstück werden Stromkunden unabhängiger von den großen Versorgern und den Preissprüngen beim Strompreis. Allerdings ist ein optimaler Standort für das Windrad erforderlich. Laut Experten braucht eine solche Anlage eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von etwa vier Metern pro Sekunde, um genügend Strom zu erzeugen. In niedrigeren Lagen in Deutschland sind solche Geschwindigkeiten kaum zu finden. Daher brauchen Selbsterzeuger einen umso höheren Mast, damit starker Wind die Anlage antreibt. Ein weiterer Nachteil: Noch mangelt es an einheitlichen Qualitätsstandards und nur wenige Unternehmen bieten zertifizierte Kleinwindkraftanlagen. Schlussendlich verursacht auch ein kleines Windrad für zuhause Geräusche und Vibrationen und ist zudem nicht zu übersehen: Der Rotordurchmesser beträgt zwischen 3,5 und 7 Meter. Man braucht also viel Platz und nette Nachbarn, die sich nicht an dem Windrad stören. Wenn jedoch die Bedingungen passen und man das nötige Startkapital aufbringt, kann eine Windkraftanlage für zuhause die Stromkosten auf lange Sicht reduzieren.