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Deutscher Strom beinah teuerster Strom Europas

(Bild) StromkostenDer deutsche Strompreis hat sich in den letzten zehn Jahren um 83 Prozent verteuert – Rekord unter allen Industrieländern! Grund für die drastische Entwicklung ist die Energiewende sowie der Ausbau der Stromtrassen. Im europaweiten Vergleich liegt der deutsche Strompreis nun auf Platz zwei.

Laut einer Studie der Unternehmensberater BDO und des Hamburgischen Wirtschaftsinstituts (HWWI) hat sich der Strom in Deutschland so stark verteuert, wie in keinem anderen Industrieland der Erde. Aktuell liegt der durchschnittliche Strompreis je Kilowattstunde bei 26,36 Cent. Lediglich Dänemark ist mit 29,83 Cent noch teurer.

Strom in Frankreich nur halb so teuer

Die Studie zeigt auch die Preisunterschiede, durch welche das Kostenproblem erst deutlich wird. So zahlt man in Frankreich beispielsweise nur 13,63 Cent (-48,3%) je Kilowattstunde und in den USA sogar nur 9,25 Cent (-65,0%). Allerdings steigt man in den USA auch nicht auf Erneuerbare Energien um und der günstigere Strompreis in Frankreich ist teilweise durch Deutschlands Export überschüssiger Energie bedingt. Es ist zudem heikel, den Kostenursprung pauschal bei der Energiewende zu suchen. Man müsse zwischen Ziel und Weg differenzieren, mahnen Expertenverbände.

Keine Entlastung für die Industrie

Die Energiewende selbst sei demnach nicht das Problem, sondern die Politik dahinter. Das Gesetz für Erneuerbare Energien (EEG) subventioniert eine ganze Branche, während die Verbraucher die Mehrkosten auferlegt bekommen. Selbst der EEG-Rabatt, welcher der Industrie eingeräumt wird, ist dagegen verschwindend gering. Trotz Umlage zu Lasten der Verbraucher stiegen die Stromkosten der Industrie seit 2012 um 125 Prozent. Mit 11,57 Cent ist das Platz sechs der teuersten, industriellen Strompreise. In Norwegen zahlt die Industrie hingegen nur 3,58 Cent und in den USA 5,21 Cent je Kilowattstunde. Die fünf Milliarden Euro Entlastung, die mit der EEG Umlage für die deutsche Wirtschaft geschaffen werden, fallen demnach nicht ins Gewicht. Das hat zwei Folgen: Einerseits drückt der Strompreis nicht nur private Haushalte, sondern auch den Mittelstand und zweitens zeigt sich nunmehr, dass die EEG Umlage nicht der springende Punkt ist, auch wenn sie das Rampenlicht der politischen Debatte genießt.