Wenn wir im Strommarkt von Einspeisung sprechem, dann handelt es sich dabei um die Abgabe der in einem Kraftwerk produzierten Strommenge an das Stromnetz eines Netzbetreibers. Aus dem Begriff der Einspeisung leitet sich auch die am Strommarkt verwendete Bezeichnung Einspeisevergütung ab. In anderen Märkten sprechen wir hier von einem Verkaufspreis ab Werk. Die Einspeisung ist eine der zeitkritischsten Vorgänge im Stromnetz. Denn abgesehen von ein paar Pumpspeicherkraftwerken und den Versuchen mit Stromspeichern muss zu jedem Zeitpunkt die in das Netz eingespeiste Strommenge gleich der verbrauchten Strommenge sein. Deshalb wird die Einspeisung auch von den Netzleitstellen der Netzbetreiber gesteuert. Ergibt die Verbrauchsprognose oder der tatsächliche Verbrauch einen ansteigenden Strombedarf, starten die Stromerzeuger verschiedene Kraftwerke, die zur Abdeckung des Spitzenbedarfs dienen. Dann erhöht sich die Einspeisung durch das schnelle Hochfahren schlagartig. So ist das beispielsweise bei Gasturbinenkraftwerken der Fall.
Die Anzahl und Größe der Stromquellen verändert sich enorm. Bisher dominieren die zentral gesteuerten Großkraftwerke (darunter beispielsweise auch große Atomblöcke) die Produktion und die Einspeisung. Nunmehr verändert sich die Netzstruktur gewaltig: Die Strom Produktion erfolgt in vielen kleinen, dezentralen Einheiten, wobei der produzierte Strom über viele kleine Stromtrassen zu transportieren ist. Zudem schwanken die produzierten Strommengen je nach Wind und Wetterlage enorm, so dass die Produktionsmengenschwankungen durch Reserven abgefedert werden müssen.