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Daseinsversorgung

Der Begriff der Daseinsversorgung ist nur indirekt der Stromwirtschaft zuzuordnen. Die Daseinsversorgung wird insbesondere im politischen Bereich und in der Analyse einer Volkswirtschaft dann eingesetzt, wenn Leistungen beschrieben werden sollen, die für die Menschen absolut notwendig sind. Dazu gehören neben dem öffentlichen Personennahverkehr, der Bildung und Verteidigung je nach unterschiedlicher politischer Couleur auch weitere Leistungen der Grundversorgung. So zählen manche die Strom- und Gasversorgung zu den öffentlichen Aufgaben. Für die Befürworter der Liberalisierung ist die Daseinsversorgung und die Produktion möglichst vieler Güter durch die öffentliche Hand volkswirtschaftlich ungesund. Sie argumentieren mit der schlechten Effizienz und Effektivität staatlicher Betriebe. Dadurch würde volkswirtschaftlicher Wohlstand verlorengehen. Die marktwirtschaftliche Ordnung in der Bundesrepublik Deutschland basiert übrigens auf einem gemischten Prinzip. Im Bereich der Stromproduktion und -lieferung an die Privatkunden bedeutet dies: Es gibt einen sogenannten Grundversorgungsanspruch. Das jeweilige Stadtwerk oder der Netzbetreiber müssen den Kunden mit Strom zum Grundversorgungstarif beliefern.

Dazu reicht ein einfaches Schreiben an den Stromversorger und es sind keine weiteren Angaben zu Geburtsdatum, Beruf oder gar Bonität nötig. Allerdings können die Kunden, die ausschließlich diesen Grundversorgungs-Tarif in Anspruch nehmen, keine innovativen Produkte (wie beispielsweise Ökostrom-Angebote) nutzen. Die Daseinsversorgung springt auch immer dann ein, wenn ein Stromanbieter Insolvenz anmelden sollte oder nicht lieferfähig wäre. Jeder Stromkunde profitiert also von der Rückfallposition der Grundversorgung.