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Anstieg der Netzentgelte im Jahr 2020

Erhöhung der NetzentgelteZum 1. Oktober 2019 haben die vier Netzbetreiber 50Hertz, TransnetBW, Amprion und Tennet die geplanten Netzentgelte für 2020 veröffentlicht. Bei drei Anbietern steigen die Netznutzungsgebühren. Lediglich Tennet hebt die Entgelte ausschließlich für Großkunden an.

Die Preis-Erhöhungen der Anbieter haben Auswirkungen auf die Privathaushalte. Die Preise werden im Vergleich zum Jahr um 7 bis 15 Prozent steigen. Das bedeutet Mehrkosten für Privatkunden in Höhe von durchschnittlich drei Euro pro Haushalt. Als Gründe werden die Beschaffung von Systemdienstleistungen, die Vorhaltekosten von Reserveleistungen sowie Investitionen in den Netzausbau genannt. Bei Amprion heißt es etwa: "Insbesondere durch die Einführung der Kapazitätsreserve und Überführung weiterer Braunkohlekraftwerke in die Sicherheitsbereitschaft werden bei der Nutzung der Reservekraftwerke höhere Kosten erwartet.".

Informationen zu den Netzbetreibern

Die Übertragungsnetzbetreiber sind Dienstleister, die in Deutschland überregional die Versorgung und Übertragung im Höchstspannbereich verantworten. Seit diesem Jahr enthalten die Netzentgelte einen bundeseinheitlichen Anteil, der schrittweise die Kosten aus dem Netzengpassmanagement bundesweit gleichmäßig verteilen soll. Dieser wurde mit dem Netzentgeltmodernisierungsgesetz (Nemog) 2017 eingeführt und wird 2020 auf 40 Prozent steigen.

  • 50Hertz betreibt das ostdeutsche Höchstspannungsnetz einschließlich der Städte Berlin und Hamburg.
  • TransnetBW ist für Baden-Württemberg zuständig.
  • Der Netzbetreiber Amprion ist in sieben westdeutschen Bundesländern aktiv.
  • Das Stromnetz von Tennet umfasst die Niederlande sowie regionale Gebiete im Westen von Deutschland.

Wie werden sich die Netzentgelte entwickeln?

Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens erklärt: "Wir arbeiten an Lösungen, um den Anstieg der netzstabilisierenden Maßnahmen zu begrenzen.". Meyerjürgens ist davon überzeugt, dass die Auswirkungen die Entgelte zukünftig positiv beeinflussen werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Privatkunde jedoch gut damit beraten, die aktuellen Stromtarife zu vergleichen und gegebenenfalls den Anbieter zu wechseln. Denn auch wenn die Übertragungsnetzbetreiber die endgültigen Preisblätter erst zum 31. Dezember dieses Jahres bekannt geben müssen, ist ein Anstieg der Netzentgelte durchaus realistisch.

Autor: sb