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Rechnet sich die Investition in eine Solaranlage?

Die Sonne scheint kostenlos. Und ihre Energie ist unermesslich. Ein wenig davon lässt sich für die Stromversorgung nutzen sowie für das Heizen von Räumen und Warmwasser. Daher sind Solaranlagen auf dem Dach oder an der Fassade ein Weg zur Verwendung erneuerbarer Energien für das Haus.

Berlin - Die Kraft der Sonne lässt sich auf zwei Arten im Haus nutzen: für Photovoltaikanlagen und für Solarthermie. Diese natürliche, niemals sich erschöpfende Ressource gilt als einer der wichtigsten Bausteine der Energiewende.

Wie entsteht die Energie fürs Haus?

Die Solarzellen von Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um. Der Strom versorgt den Haushalt oder er fließt in das zentrale Stromnetz ein. Thermieanlagen gewinnen Wärme, indem sie die Sonnenstrahlung erst in Wärme umwandeln und - grob gesagt - damit Wasser für die Hähne erhitzen oder die Zentralheizung unterstützen. Doch die vergleichsweise geringe Sonneneinstrahlung in unseren Breiten bringt nicht genug Energie für die komplette Wärmeversorgung im Haus. Deshalb werden in der Regel andere Heizsystemen wie für Gas, Öl oder Pellets kombiniert.

Wie groß ist der Platzbedarf?

Für Anlagen zur Warmwasser-Bereitung genügt eine Kollektorfläche von drei bis sieben Quadratmetern. Soll auch die Heizung unterstützt werden, sind sieben bis 15 Quadratmetern nötig. Stromanlagen mit sogenannten mono- und polykristallinen Siliziummodulen können laut dem Bundesverband Solarwirtschaft auf etwa sechs Quadratmetern ein Kilowattpeak erwirtschaften. Eine Fläche von 30 Quadratmetern und mit einer Leistung von fünf Kilowattpeak ist für einen Vier-Personen-Haushalt sinnvoll. Bei großen Anlagen kommen auch Dünnschichtmodule zum Einsatz. Sie sind pro Kilowattstunde häufig günstiger, haben aber mehr Platzbedarf.

Ist eine Solaranlage eine rentable Investition?

Ab circa 6.000 Euro gibt es laut BSW-Solar eine komplett installierte Anlage. Diese waren lange ein gutes Geschäft, weil ihre Besitzer den Strom zu guten Preisen ins Netz einspeisen konnten. Die auf 20 Jahre zugesicherte Einspeisevergütung wurde aber nach und nach stark gesenkt. Stand im März 2016: 12,3 Cent pro Kilowattstunde, Tendenz fallend, informiert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer von BSW-Solar. Die Sätze werden teils quartalsweise gesenkt. Zum Vergleich: Eine Kilowattstunde vom Energieversorger kostet im Schnitt knapp 30 Cent.

„In der Regel rechnen sich die Anlagen heute vor allem über den Eigenverbrauch an Strom“, erklärt Alexander Knebel von der Agentur für Erneuerbare Energien. Einer Rechnung des Marktforschungsinstituts EuPD Research zufolge steigt die Rendite bei den Anlagen abhängig vom Eigenverbrauch. Wenn 15 Prozent des Solarstroms selbst genutzt werden, liegt die Rendite bei 2,9 Prozent. Bei 25 Prozent Verbrauchsquote steigt die Rendite auf 4,7 Prozent.

Hausbesitzer sollten daher den Eigenverbrauch ausreizen, also etwa die Waschmaschine dann anschalten, wenn die Sonne scheint. Ohne einen Stromspeicher ist insgesamt eine Eigenverbrauchsquote von bis zu 30 Prozent erreichbar, mit Batteriespeicher deutlich mehr.

Tipp: Fördermittel für Solaranlagen beantragen

Der Einbau einer Sonnenheizung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit direkten Zuschüssen und von der KfW-Bank mit zinsgünstigen Krediten gefördert. Seit Januar 2016 gilt: Wer seine veraltete, ineffiziente Heizung durch eine Biomasseanlage oder Wärmepumpe ersetzt oder durch Einbindung einer Solarthermieanlage seine Heizung modernisiert, kann einen Zusatzbonus von 20 Prozent der Förderung erhalten. Der staatliche Zuschuss für die solare Heizungsmodernisierung eines Eigenheims beträgt so in der Regel mindestens 3.600 Euro. Die Kfw-Bank hat seit 1. März die Förderung von Batteriespeichern wieder aufgenommen. Im Programm 275 gibt es zinsgünstige Kredite. Unter www.bafa.de und www.kfw.de gibt es Infos.

Wie sich eine Solaranlage selbst schnell und einfach montieren lässt, zeigt das folgende Video:

Quelle: YouTube/diybook

Text: dpa/tmn/pvg