20.03.2014
Der Strom für private Haushalte wird immer teurer, obwohl der Strompreis an der Börse fällt. Diese paradoxer Entwicklung ist vor allem das Resultat der EEG-Umlage. Der berüchtigte Aufpreis ist aber nicht alleine an der Stromrechnung Schuld. Ein Beispiel zeigt, warum die Stromrechnung so teuer ist.
Eine vierköpfige Familie hat über den Zeitraum von einem Jahr rund 3.226 kWh Strom verbraucht - Ökostrom um genau zu sein. Diese Zahl ist ein relativ guter Wert, denn der Referenzwert für diese Konstellation ohne elektrische Wasseraufbereitung würde sonst bei circa 3.600 kWh liegen. Trotzdem muss die Familie Gebühren nachzahlen. Die zuvor gezahlten Abschläge waren um 110,78 Euro zu niedrig.
Ein Grund für Mehrausgaben beim Strom könnte sein, dass die Familie bereits im Jahr davor 200 kWh weniger Strom verbraucht hatte. Der Einspareffekt lässt sich nicht verstärken. Der wesentlich größere Grund für eine Nachzahlung ist jedoch der Strompreis selbst, der von dem Versorger erhöht wurde. Es wurde sowohl an dem sogenannten Arbeitspreis, als auch an dem Grundpreis die Preisschraube gedreht. In einer fiktiven Abrechnung des Versorgers wird darüber aufgeklärt, welche staatlichen Abgaben und Entgelte genau für die Netznutzung für den Arbeitspreis eine Rolle spielen:
Weiterhin muss zum Arbeitspreis die bekannte EEG-Umlage von derzeit 6,24 ct/kWh sowie die Stromsteuer von aktuell 2,05 ct/kWh hinzugerechnet werden. In dem oben genannten Beispiel würde alleine die EEG-Umlage der Familie Zusatzkosten von jährlich rund 200 Euro verursachen.
Der Preis für die pure Erzeugung und den Vertrieb von Strom sinkt seit mittlerweile fünf Jahren zwar kontinuierlich, aber Aufschläge wie verschiedene Nutzungsentgelte, die Umsatzsteuer oder EEG-Umlage werden immer teurer. Unter dem Strich wird deswegen der Strom für (fast) alle teurer. Durch die immer größer werdende Anzahl an Industrie-Unternehmen, die von der Umlage ausgenommen werden, erhöhen sich zudem die Stromkosten für alle anderen Nutzer. Weitere Preistreiber sind die kaum transparenten Netznutzungsentgelte und die Tatsache, dass viele Stromanbieter einfach ihre gesunkenen Stromeinkaufs- und Erzeugungskosten nicht an ihre Kunden weitergeben. Aus diesem Grund ist es immer ratsam, sich im Internet über einen günstigeren Anbieter zu informieren.