Kalifornien weiht Solarkraftwerk mit 24 Stunden-Betrieb ein

Preisvergleich.de informiert nicht nur über News zum Thema Strom, sondern auch immer wieder über Trends aus der Forschung. Dieses Mal geht der Blick in die USA, wo ein Solarturmkraftwerk in Betrieb genommen wurde, das 24 Stunden am Tag Strom liefert.

Seit einigen Wochen schon arbeitet das sogenannte Solarturmkraftwerk im US-Bundesstaat Kalifornien. Es ist das weltweit größte seiner Art und sein Anblick gleicht einem gigantischen Ufo. Kreisrund liegen etwa 350.000 Spiegel, die das Sonnenlicht der kalifornischen Wüste von Nevada auf einen 165 Meter hohen Turm in der Mitte bündeln. Die dort entstehende Hitze von 900 Grad Celsius kommt einem Dampfkreislauf zu, über den mittels einem Turbogenerator aus Frankreich (125 Megawatt) letztlich Strom produziert wird. Ein weiteres solches, zukunftsweisendes Solarkraftwerk soll im Laufe des Jahres den Betrieb aufnehmen. Beide Werke werden dann rund um die Uhr kontinuierlich Strom aus Sonnenlicht liefern können.

Solarstrom selbst bei Nacht

Tagsüber spendet die Sonne genug Energie, um ausreichend Hitze für den Dampfkreislauf zur Verfügung zu haben. Ein Teil der solaren Wärme wird zeitgleich in einem Tank aus Edelstahl gespeichert. Der Tank hat gigantische Ausmaße und ist mit flüssigem Salz gefüllt, das als perfekter Wärmespeicher dient. Fehlt das Sonnenlicht, wird die Energie von hier bezogen. So kommt das Solarturmkraftwerk auf eine 24 Stunden-Leistung von erstaunlichen 110 Megawatt. Bald sollen es sogar 400 sein, sofern die Sonne auch scheint. Ein Abnehmer für diesen Strom ist auch schon gefunden: Die Firma Crescent Dunes sicherte sich den Solarstrom auf 25 Jahre exklusiv. Damit ist das Projekt endgültig erfolgreich. Sehr wahrscheinlich wird der Strom dann auch in die Casino-Metropole Las Vegas fließen, die unweit der Anlage liegt. Hier wird ab den Abendstunden soviel Strom verbraucht, dass der 24 Stunden-Solarstrom sehr gelegen ist. Ob sich die 737 Millionen investierten US-Dollar aber so schnell amortisieren lassen, bleibt abzuwarten. Über den Abnahmepreis schweigen die Vertragspartner bislang. Aber zumindest die Herstellungskosten sind gering: Eine Kilowattstunde kostet umgerechnet keine 15 Cent.