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Passivhaus - Funktion + Überblick zur Förderung

Das Passivhaus - Wie funktioniert das?In Deutschland gibt es praktisch für alles eine Norm und das Passivhaus ist vom Normenwahn natürlich nicht ausgenommen. Deshalb gilt hier als Passivhaus ein Gebäude, dessen Energiebedarf pro Quadratmeter 1,5 Kilowatt nicht übersteigt. Ein weiterer Normwert ist der Primärenergiebedarf. Er darf die Grenze von 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr nicht übersteigen.

Wie funktioniert ein Passivhaus?

Bei einem Passivhaus sind Wände, Böden, Decken und Fenster extrem gut gedämmt. Dadurch minimiert sich der Wärmeverlust extrem und die Abwärme von Menschen und Haushaltsgeräten geht nicht verloren. Doch niemand will in seinem eigenen (wenn auch warmen) Mief sitzen. Deshalb besitzt das Passivhaus ein ausgeklügeltes Lüftungssystem, bei dem das Herzstück ein Wärmetauscher ist. Kühle, frische Luft strömt also von außen in das Haus zum Wärmetauscher. Dort erhitzt die warme Abluft aus dem Haus die Frischluft und die kommt damit warm ins Haus. In vielen Fällen wird die Frischluft über einen Erdwärmetauscher vorgewärmt. Strömt beispielsweise minus 15 Grad kalte Luft dort hinein, kommt sie bereits mit 3 Grad plus dort heraus und geht dann in den normalen Wärmetauscher. An besonders kalten Tagen kann noch eine Heizung zugeschaltet werden. Sie funktioniert meist mit einer Wärmepumpe und/oder mittels elektrischen Heizwiderstands. Es können aber auch normale Heizungssysteme verwendet werden. In vielen Passivhäusern sind außerdem Solaranlagen installiert, welche die Stromerzeugung und Warmwasserzubereitung übernehmen oder zumindest ergänzen.

Dicke Luft im Passivhaus?

Im Passivhaus ist Lüften verboten. Natürlich kann mal das Fenster aufgemacht werden, jedoch ist das bekannte Stoßlüften nicht notwendig bzw. unerwünscht, da dadurch sehr viel Energie verloren geht. Vielmehr sorgt das Belüftungssystem für einen permanenten Luftaustausch. Im Durchschnitt wird etwa alle ein bis vier Stunden die gesamte Luft im Haus ausgetauscht. Aus diesem Grund herrscht in Passivhäusern meist ein besseres Raumklima als in konventionell gebauten Gebäuden. Damit keine dreckige bzw. verunreinigte Luft ins Passivhaus gelangt wird diese mittels Luftfiltern gereinigt, bevor sie ins Innere geleitet wird.

Passivhaus im Sommer

Da die Dämmung des Passivhauses sehr gut ist, wird es auch im Sommer nicht heiß. Vielmehr sorgt das durchdachte Lüftungssystem mit Erdwärmetauscher dafür, dass auf eine Klimaanlage verzichtet werden kann.

Lohnt sich das Passivhaus?

Es liegt in der Natur der Sache – ausgezeichnete Wärmedämmung, komplexes Umluftsystem, Wärmetauscher – dass ein Passivhaus in der Bauphase teurer ist, als ein normales Wohngebäude. Im Schnitt belaufen sich die Mehrkosten auf 5 bis 15 Prozent beim Neubau und 12 bis 18 Prozent bei der Sanierung eines Altbaus. Das Passivhaus benötigt 75 Prozent weniger Heizenergie als ein konventionelles Gebäude, das den neuesten Standards entspricht. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass sich die Mehrkosten nach ungefähr 10 Jahren wieder amortisieren. Jedoch hängt dies stark von der Entwicklung der Bauzinsen und der Kosten für Energie wie Strom und Gas ab.

Wird der Bau eines Passivhauses gefördert?

Ja. In Deutschland bekommen Sie zinsvergünstigte Darlehen von der KfW Bank. In vielen Bundesländern gibt es zudem Förderprogramme für den Bau von Passivhäusern.