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Wegen EEG-Reform: Wird die Windkraft zum Sorgenkind?

Foto Die Windkraft wird zum SorgenkindDie geplante EEG-Reform wirft ihre Schatten immer weiter voraus. Besonders bei norddeutschen Windkraft-Verbänden wächst deshalb der Unmut. Sie befürchten Restriktionen für die Gewinnung von Ökostrom. Und auch in Thüringen machen sich zunehmend Sorgenfalten breit.

Schwerin/Erfurt - Vertreter der Windenergiebranche in Mecklenburg-Vorpommern haben vor Gesetzesänderungen zum Nachteil der Energiewende gewarnt. Sie forderten Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) auf, beim Bund auf stabile Rahmenbedingungen für den Windkraft-Ausbau zu dringen. „Die Bundesregierung ist dabei, durch restriktive Korridore und die Behinderung kleiner Akteure den Heimatmarkt aus dem Tritt zu bringen“, erklärte Andreas Jesse vom Bundesverband WindEnergie am Dienstag (10. Mai) in Schwerin. Er appellierte an die Regierungschefs der norddeutschen Bundesländer, für den konsequenten Ausbau der Windenergie an Land und auf hoher See einzutreten.

EEG-Reform und Ökostrom-Gewinnung

Die geplante Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist ein wichtiger Punkt in den aktuellen Energie-Debatten der Länder-Regierungschefs. Noch vor der Sommerpause soll die Gesetzesnovelle zur Beratung in den Bundestag kommen. Dabei geht es vor allem um die Einführung von Ausschreibungen beim Bau neuer Ökostrom-Anlagen. Die Regierungspartner Union und SPD ringen allerdings noch um Details.

Windkraft für den Norden sehr bedeutsam

WindEnergie-Verband und WindEnergyNetwork sehen die geplante Pflicht zu Ausschreibungen kritisch, weil ihrer Meinung nach damit kleineren Akteuren Nachteile erwachsen. „Ausbauziele, Akteursvielfalt und Kosteneffizienz ließen sich weiter mit dem bewährten Mechanismus des EEG erreichen“, zeigten sich beide Vereinigungen in einer gemeinsamen Mitteilung überzeugt. Für den Norden bedeute der Windenergie-Ausbau eine wichtige Chance, um dauerhaft industrielle Arbeitsplätze zu sichern und Wertschöpfung zu erzielen, hieß es.

Demonstration für Energiewende

Derweil haben etwa hundert Menschen vor dem Thüringer Landtag gegen ein Ausbremsen der Energiewende durch die Bundesregierung protestiert. Das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk sowie der Bund für Umwelt und Naturschutz setzten sich mit einer Aktion, ebenfalls am Dienstag, für einen zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien ein. Sie befürchten durch die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) geplante EEG-Reform den Verlust von 11.400 Arbeitsplätzen in Thüringen. Bundesweit seien 150.000 Arbeitsplätze gefährdet, hieß es.

Besonders gefährdet seien Windkraft- und Biogasanlagen. Damit würden nach der Solarbranche weitere erneuerbare Energien gefährdet. Nach Angaben der Linksfraktion kommen bereits 40 Prozent der in Thüringen erzeugten erneuerbaren Energie aus Biogas.

Weitere Informationen zum Thema enthält das folgende Video:

Quelle: YouTube/rheinmaintv

Text: dpa/mv/th/pvg