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Kostenexplosion: Energiewende verschlingt eine Milliarde Euro

Foto Die Energiewende verschlang 2015 eine Mrd. EuroEine Milliarde Euro: So viel kostete es im vergangenen Jahr, die Folgen des Ökostrom-Booms abzufedern. Damit diese enormen Kosten im laufenden Jahr nicht noch weiter steigen, haben die Übertragungsnetzbetreiber neue Vereinbarungen getroffen. Wie die gegen die immer weiter steigenden Kosten der Energiewende helfen sollen, verrät PREISVERGLEICH.de.

Der Stromnetzausbau soll schneller vorangehen

Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, TenneT, TransnetBW und Amprion haben kürzlich neue Grundsätze zur Verantwortung für sogenannte Gleichstromverbindungen vereinbart. Damit wollen sie erreichen, dass der für den Erfolg der Energiewende dringend nötige Netzausbau möglichst schnell und im Sinne der betroffenen Bürger umgesetzt wird. Die neuen Leitungen werden benötigt, weil immer mehr Ökostrom, insbesondere Windstrom, aus dem Norden nach Süddeutschland transportiert werden muss.

Wie entstanden die hohen Kosten?

Das Jahr 2015 war sehr windreich, entsprechend viel Strom aus Windkraft wurde in Deutschland produziert. Die bestehenden Leitungsnetze können den boomenden Ökostrom allerdings gar nicht bewältigen, weshalb es immer häufiger zu Transportengpässen kommt. Damit es nicht zu Blackouts und damit einer Unterbrechung der Stromversorgung in Teilen Deutschlands kommt, müssen die Übertragungsnetzbetreiber eingreifen und Kraftwerke phasenweise abschalten. Solche Redispatch-Maßnahmen kosten jedoch viel Geld – im vergangenen Jahr eine Milliarde Euro. Und diese Rekordsumme bezahlen am Ende die Verbraucher über höhere Netzentgelte. In den letzten Jahren hat sich der Strompreis durch immer höhere Abgaben, Steuern und Netzentgelte ohnehin schon enorm erhöht, von 19,46 Cent/kWh im Jahr 2006 ist der Strompreis auf durchschnittlich 28,68 Cent/kWh im Jahr 2015 gestiegen.

Spart die Kombination von Stromtrassen Geld?

Die neuen Grundsätze, die von 50Hertz, TenneT, TransnetBW und Amprion beschlossen wurden, beinhalten unter anderem eine Verschiebung der Zuständigkeiten für die Gleichstrompassage Südost in Bayern. Bislang betreute Amprion die Planung der neuen Stromautobahn. Durch die Verschiebung des Endpunktes in Bayern liegt der Bau der Trasse jedoch nun im Verantwortungsbereich von TenneT. Dieser Übertragungsnetzbetreiber betreut auch den Neubau der Gleichstromleitung Ostbayernring und verspricht sich eine einfachere Koordination beider Projekte. Denkbar ist, dass beide Leitungen nun auf einer Stromtrasse geführt werden. Genauere Planungen dazu sind jedoch laut TenneT erst möglich, wenn sich der Gesetzgeber und die Bundesnetzagentur auf neue Planungsgrundsätze geeinigt haben.