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Höhere Strompreise: Wieso wir doch wieder draufzahlen müssen

Foto Schon wieder steigen die StrompreiseSinkt er, steigt er oder bleibt er stabil? Zu Beginn des neuen Jahres überschlagen sich erneut die Prognosen zur Entwicklung der Strompreise. Nun scheint sicher: Verbraucher in Deutschland müssen tatsächlich wieder tiefer in die Tasche greifen. Was der Grund dafür ist, verrät PREISVERGLEICH.de.

Berlin/Chemnitz - Verbraucher müssen sich auf einen weiteren geringen Anstieg des Strompreises einstellen. Hintergrund sind Pläne, wonach künftig auch kleinere Betriebe bei Strommengen-Auktionen mitbieten dürfen, um die Netze bei hoher Belastung stabil halten zu können. Das geht aus einem Referentenentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, der der Deutschen Presse-Agentur am Freitag (8. Januar) vorlag.

Fünf Millionen Euro mehr pro Jahr

Die Kosten für dieses Lastenmanagement werden auf den Strompreis umgelegt. Nach der alten, zum Jahreswechsel ausgelaufenen Verordnung waren dies jährlich 30 Millionen Euro, was dem Vernehmen nach mit etwa 0,006 Cent pro Kilowattstunde zu Buche schlägt. Künftig werden umzulegende Kosten von bis zu 35 Millionen Euro erwartet.

Firmen können durch Lastenmanagement mit minuten- oder stundenweiser Abschaltung das Stromnetz auch in Zeiten der Höchstlast im Winter und bei schwankender Einspeisung von erneuerbaren Energien stabil halten. Davon konnten bisher nur große Betriebe profitieren.

Kritik von den Grünen

Nach der neuen Verordnung für kurzfristige Stromunterbrechungen sollen 750 Megawatt an sofort sowie weitere 750 Megawatt an schnell abschaltbaren Lasten ausgeschrieben werden. Die Leistung, ab der Firmen mitbieten können, soll auf zehn statt bisher 50 Megawatt sinken.

Der Grünen-Politiker Oliver Krischer kritisierte, zwar behebe die Bundesregierung einen Fehler. „Aber wieder einmal doktert sie an den Wunden herum, statt die Symptome zu bekämpfen.“ Viel sinnvoller als eine Lastabschalt-Verordnung seien marktwirtschaftliche Instrumente wie ein „ökologischer Flexibilitätsmarkt“.

enviaM will einen Euro mehr

Definitiv auf höhere Preise einstellen müssen sich derweil Privatkunden des Energieversorgers enviaM. Der Grundpreis steigt zum 1. März um einen Euro brutto pro Monat, wie das Unternehmen in der vergangenen Woche in Chemnitz mitteilte. An den Verbrauchspreisen ändert sich demzufolge im laufenden Jahr nichts.

Als Gründe für die Erhöhung nannte der Stromversorger gestiegene Entgelte für die Netznutzung sowie Steuern, Abgaben und Umlagen, die „ein neues Rekordniveau“ erreicht hätten. Diese machten mittlerweile fast die Hälfte des Strompreises aus. Für Gewerbekunden sollen die Preise konstant bleiben.

Gerade in Zeiten steigender Strompreise ist es sinnvoll, clever Strom zu sparen. Welche Maßnahmen besonders hilfreich sind, zeigt das folgende Video:

Quelle: YouTube/So Geht Das

Text: dpa/pvg