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Warum variieren die Strompreise in Deutschland so stark?

Strompreise in DeutschlandWie viel Geld die deutschen Verbraucher für ihren Strom bezahlen müssen, hängt nicht nur davon ab, wer der Anbieter ihres Vertrauens ist. Die Strompreise richten sich vor allem auch danach, wo die Kunden wohnen. Bemerkenswert ist jedoch, dass hierbei erhebliche bundesweite Unterschiede bestehen. Wieso ist zum Beispiel der Strom im Osten der Republik teurer als im Westen?

Strompreise weichen um bis zu 25 Prozent voneinander ab

Strom scheint in manchen Regionen Deutschlands immer mehr zu einem Luxusgut zu avancieren. Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Energiepreise hat der Bundesverbandes der Energie-Abnehmer e.V. (VEA) eine aktuelle Studie veröffentlicht, nach der das Kostenniveau innerhalb der Bundesrepublik um bis zu einem Viertel variiert. Die Verbraucher in Bandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen scheinen dabei teilweise deutlich mehr zu zahlen als die im übrigen Land. Die fünf günstigsten Gebiete seien derzeit Darmstadt, Hamburg, Frankfurt am Main, Karlsruhe und Köln. Demgegenüber würden Fulda, Halle an der Saale, Leipzig und Schwerin zu denjenigen Regionen zählen, welche das höchste Durchschnittspreisniveau aufweisen.

Warum sind die Strompreise so unterschiedlich?

Hintergrund der signifikanten Differenzen sind laut Volker Stuke, Geschäftsführer des VEA, in erster Linie die regionalen Entgelte für die Netznutzung. Damit sind die Gebühren gemeint, welche die Netzbetreiber für die Durchleitung der Energie von den Kraftwerken zum Endkunden erheben. Diese richten sich nach den getätigten Investitionen in die Stromnetze sowie der Bevölkerungsdichte, weshalb Verbraucher in ländlichen Regionen meist höhere Nutzungsentgelte aufbringen müssen als in Großstädten. Dass die Preise speziell in den östlichen Bundesländern so weit oben liegen, hängt damit zusammen, dass die Versorger hier stark in den Netzausbau investieren mussten. Mithin zahlen die dortigen Stromkunden im Schnitt rund 7,6 Prozent mehr als in den westlichen Bundesländern. Der VEA rät dazu, die regionalen Unterschiede mit einem Stromanbieter Vergleich herauszufinden und so Preisvorteile zu erzielen.

Prognose: Sinkende Strompreise für 2015 unwahrscheinlich

Die Strompreise in Deutschland haben sich in den letzten zwölf Monaten im bundesweiten Durchschnitt um rund 0,5 Prozent erhöht. Neben den Netzentgelten ist dafür vor allem die EEG-Umlage verantwortlich. Sie liegt aktuell um fast 20 Prozent höher als in 2013. Für das nächste Jahr rechnen einige Analysten mit einem Rückgang der Umlage. Ob das zu einer Minderung der Strompreise führt, darf allerdings bezweifelt werden. Denn viele Versorger haben die Preise in diesem Jahr nur aufgrund des starken öffentlichen Drucks nicht erhöht. 2015 werden sie das aber aller Voraussicht nach nachholen. Und davon, dass die regionalen Unterschiede fortbestehen, darf ebenfalls ausgegangen werden.