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Strombörse

Eine Strombörse bezeichnet einen Markt für Strom, der ähnlich funktioniert wie die Wertpapierbörse. Anstelle der Aktien wird dort aber mit Strom bzw. Energie gehandelt. Die Strompreise der verschiedenen Anbieter sind stark von Angebot und Nachfrage abhängig. Durch gewisse Freiheiten in der Preisgestaltung haben die Anbieter aber die Möglichkeit, sich von ihren Konkurrenten abzusetzen. An der Strombörse wird hauptsächlich Graustrom (auch: Egalstrom) verkauft. Graustrom ist elektrische Energie unbekannter Herkunft, d.h. er kann Energie aus fossilen Energieträgern, Atomkraftwerken oder auch regenerative Energie enthalten. Dabei unterscheiden wir zwischen dem Handel zu festen Zeitpunkten und dem fortlaufenden Handel an der Strombörse.

Beim fortlaufenden Handel reagieren wir z.B. auf Wetterprognosen, d.h. wir können dadurch auf die unterschiedliche Nachfrage optimal reagieren. Ein Nachteil hierbei ist, dass der Strompreis an der Strombörse starken Schwankungen unterliegt und nicht immer den Wert widerspiegelt. Es gibt verschiedene Märkte an der Strombörse: Am Terminmarkt werden eher langfristige Geschäfte von mehreren Jahren getätigt, während am Spotmarkt Produkte mit kürzerer Laufzeit gehandelt werden. Die Elektrizitätswerke müssen außerdem Regelenergie bereithalten, welche eine Art Sicherheitsbestand bei stärkeren Nachfrageschwankungen darstellt. Damit ist die Energieversorgung sichergestellt. In Europa gibt es über zehn Strombörsen. Die wichtigsten sind der EPEX Spot für Deutschland, Frankreich, Österreich und die Schweiz, die Omel für Spanien und die Nord Pool für Skandinavien.

Die EPEX in Leipzig wurde im Jahr 2008 gegründet und entstammt der European Energy Echange (EEX).

Wie funktioniert die Strombörse?

Die an der Strombörse gehandelten Preise sind vor allem ein Abbild der Energienachfrage. Wenn die Energienachfrage in einem Land sprunghaft ansteigt, so steigen auch die Beschaffungspreise an der Börse. Das heißt nicht, dass die Stromproduktion jetzt mehr Geld kostet. Es ist einfach nicht genug Strom da, um die vollständige Nachfrage zu decken. Das führt dazu, das kleinere und vor allem Billigstromanbieter aus dem hart umkämpften Wettbewerb austreten, da sie sich die hohen Strompreise nicht mehr leisten können.

Die Stromanbieter geben die hohen Beschaffungspreise an ihre Kunden weiter, so dass letztlich immer die Kunden für die hohen Energiepreise am deutschen Markt haften müssen. So geschah es mit dem Beginn der Energiemarktkrise im Sommer 2021.