Die sogenannte Stillstandstemperatur, die in manchen Zusammenhängen auch als Stagnationstemperatur bezeichnet wird, ist ein Begriff aus dem Themenumfeld der Technik von Solaranlagen bzw. aus dem Bereich der Solarthermie. Hier spricht man von der Stillstandstemperatur, wenn die maximale Temperatur am Absorber (also am Solarkollektor selbst) erreicht ist, während die Anlage stillsteht und sie keinerlei Ertrag bringt. Bei den sogenannten Flachkollektoren beträgt die Stagnations- bzw. Stillstandstemperatur rund 160 °C, während bei einem Vakuumröhrenkollektor von einer wesentlich höheren Stillstandstemperatur ausgegangen werden kann. Bei Letzterem liegt sie bei rund 400 °C. Es gibt in diesem Zusammenhang verschiedene Gründe für einen Anlagenstillstand. Zum einen kann es sein, dass der Speicher für die Solarstrom komplett aufgefüllt bzw. dass die gewünschte Temperatur erreicht worden ist.
Darüber hinaus kann aber auch Luft in den Kreislauf der Anlage gelangt sein, sodass die Solarflüssigkeit nicht mehr transportiert werden kann. Andere Gründe können in verschiedenen Defekten der Pumpe liegen. Als Ursachen kommen ebenso Fehler in der Regelung oder ein Stromausfall infrage. Während des Stillstandes der Anlage wird kein Ertrag erbracht, das heißt, die Anlage liefert keine Wärmeleistung. Ist die Stillstandstemperatur besonders hoch, wird in der Regel kein großer Schaden versursacht. Dennoch können Teile der Anlage und/oder die Solarflüssigkeit auf lange Sicht Schaden nehmen.