Teil- und Volllastbereich lassen sich am Motor eines Kraftfahrzeugs verdeutlichen. Angenommen, die Höchstdrehzahl eines Otto-Motors liegt zwischen 6000 und 7000 Umdrehungen. In diesem Bereich läuft der Motor unter Volllast, also mit dem höchst möglichem Drehmoment. Dabei wird die Arbeit geleistet, die das Fahrzeug mit Höchstgeschwindigkeit bewegt. Alle Drehzahlen darunter definieren den Teillastbereich, in dem geringere Bewegungsenergie freigesetzt und das Fahrzeug langsamer.
Dieses Beispiel für Teil- und Volllastbereich lässt sich auf ein Kraftwerk übertragen, denn auch dort laufen Motoren. Der Bewegungsenergie beim Fahrzeug entspricht im Kraftwerk die elektrische Energie. Welche Drehzahlen, bzw. Drehmomente für die Generatoren im Kraftwerk Teil- und Volllastbereich bedeuten, hängt von Leistung und Bauart dieser Maschinen ab und ist nicht allgemein gültig festzulegen. Volllast bedeutet höchste Auslastung und höchst mögliche Stromproduktion, Teillast nur ein Teil dieser Kapazität. Wann und wie lange ein Kraftwerk im Teil- und Volllastbereich fährt, hängt von der aus dem Netz abgerufenen Gesamtstrommenge ab. Daraus ergibt sich ein Netzregelkonzept, das darlegt, welches Kraftwerk wann und wie lange mit Voll- oder Teillast arbeitet. Es kommt darauf an, Lastspitzen zu verkraften und gleichzeitig Überproduktion zu vermeiden, damit zu jeder Zeit die Strommenge bereit steht, die erforderlich ist. Teil- und Volllastbereich zeigen die Auslastung des Kraftwerks und sind Anhaltspunkt für die Anpassung der Strommenge an den Bedarf.