Die Billigstromanbieter nutzen die durch die Liberalisierung des Strommarktes entstandenen Chancen. Sie bieten Haushaltskunden und gewerblichen Kunden eine ebenso zuverlässige und ununterbrochene Stromversorgung an wie die teureren Anbieter. Ihr Preisvorteil entsteht durch ein neues, flaches Unternehmensmodell: Ähnlich wie die Direktbanken verzichten Billigstromanbieter auf Büros oder aufwendige Strukturen. Die dabei erzielten Kostenersparnisse geben sie in Form günstiger Strompreise an die Kunden weiter.
Alle Billigstromanbieter nutzen ähnlich wie Direktbanken oder Billigfluggesellschaften die neuen unternehmerischen Chancen dadurch, dass sie eine ganz neue Struktur aufbauen und alle Arbeitsprozesse sozusagen von einem weißen Blatt Papier ausgehend effektiv und effizient entwerfen. Deshalb bekommen Kunden einen schnellen Service vom Billigstromanbieter und können jede Menge Geld sparen. Andererseits verlangt diese Strategie auch ein sehr übersichtliches Produktportfolio. So gibt es bei den meisten Billigstromanbietern nur die sehr übersichtlichen Tarifmodelle und keine große Auswahl zwischen Tarifen unterschiedlicher Art oder auch mit einem vom Kunden wählbaren Öko-Stromanteil.
Die Billigstromanbieter nutzen die gleichen Stromtrassen, wie die traditionellen Stromanbieter. Deshalb findet sich auf jeder Rechnung des Billigstromanbieters auch eine Position, die als Netzentgelt oder Durchleitungsgebühr bezeichnet wird. Durch die Nutzung der Stromtrassen ist es dem Billigstromanbieter möglich, Kunden in ganz Deutschland zu beliefern. Billigstromanbieter stellen oftmals nur einen geringen Anteil des Stroms selbst her und kaufen diesen an der European Energy Exchange ein.