12.03.2025
Die Energiewende findet nicht nur auf den Dächern, sondern auch in den Kellern deutscher Haushalte statt. Immer mehr Menschen, die eine Solaranlage besitzen, entscheiden sich zusätzlich für einen Batteriespeicher. Doch lohnt sich diese Investition? Und was treibt den Trend an? Warum Batteriespeicher immer beliebter werden und warum sie nicht nur für den Eigenverbrauch, sondern auch für das Energiesystem der Zukunft eine zentrale Rolle spielen, lesen Sie hier.
Die Nachfrage nach Batteriespeichern ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Im Jahr 2023 wurden rund 594.000 neue Heimspeicher installiert, und für 2024 schätzt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), dass weitere 580.000 dazugekommen sind. Ende 2024 waren bereits 1,8 Millionen Heimspeicher in Betrieb. Das bedeutet, dass in fast der Hälfte aller rund 3,8 Millionen Photovoltaikanlagen im Heimsegment ein Speicher installiert ist. Ein Grund für diesen Boom sind die deutlich gesunkenen Preise. „In den letzten zehn Jahren sind die Preise für schlüsselfertig installierte Solarstromspeicher um 75 % gesunken“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. Heute haben 80 bis 90 % aller neuen Solaranlagen einen Batteriespeicher.
Bei der Entscheidung für einen Batteriespeicher gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
Aktuell liegen die Kosten für Batteriespeicher ab einer Größe von 5 kWh inklusive Installation, bei etwa 400 bis 800 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität.
Generell gilt: Je kleiner der Speicher ist, desto teurer ist der Preis pro kWh Speicherkapazität.
Ein Haushalt, der jährlich 5.000 kWh verbraucht, könnte von einem Speicher mit einer Kapazität von etwa 5 bis 7 kWh profitieren. Die Kosten für die Anschaffung würden sich so auf etwa 2.000 bis 5.600 € belaufen. Zusätzlich zum Speicher müssen noch Installationskosten in Höhe von 800 bis 2.500 € berücksichtigt werden Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 kWh muss also derzeit mit Kosten ab 2.800 € für die Neuanschaffung eines Batteriespeichers inklusive Installation gerechnet werden. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Kosten für Batteriespeicher in Zukunft weiter sinken werden, da die Produktion weltweit ausgeweitet wird.
Wer über die Anschaffung eines Speichers nachdenkt, sollte jedoch darauf achten, dass die Größe des Speichers zum eigenen Verbrauch passt. Die Verbraucherzentrale gibt als Faustregel an: Pro 1.000 Kilowattstunden Jahresstromverbrauch sollte der Speicher etwa 1 Kilowattstunde Kapazität haben. Bei kleineren Photovoltaik-Anlagen ist es außerdem sinnvoll, dass die Speichergröße in Kilowattstunden nicht deutlich größer ist als die Leistung der Anlage in Kilowatt.
Beispielrechnung
Bei den aktuell hohen Strompreisen kann sich die Nachrüstung einer Photovoltaik-Anlage mit einem Batteriespeicher lohnen – besonders, wenn die Preise langfristig weiter steigen. Für ältere Anlagen (Ü20) wird dies oft überlegt, da die hohe EEG-Vergütung wegfällt. Kosten entstehen für den Speicher, die Installation und mögliche Anpassungen am Zählerschrank. Entscheidend sind die Höhe und Dauer der Einspeisevergütung. Bei jüngeren Anlagen mit niedrigerer Vergütung kann sich eine Nachrüstung später noch rechnen. Letztlich hängt die Wirtschaftlichkeit davon ab, wie sich die Strompreise entwickeln.
Batteriespeicher bieten zahlreiche Vorteile für Haushalte mit Solaranlage:
Die Antwort lautet: Ja, in den meisten Fällen. Infolge gesunkener Preise und erhöhter Effizienz stellen Batteriespeicher für Haushalte mit Solaranlage heute eine attraktive Option dar. Sie steigern den Eigenverbrauch, machen unabhängiger vom Stromnetz und können sogar zur Förderung der Energiewende beitragen. Ein Batteriespeicher kann, wenn er gut geplant und in ein durchdachtes Energiemanagementsystem eingebunden wird, die Stromkosten reduzieren und zur Stabilisierung des Energiesystems beitragen.
Antonia Genßler
Als Content-Managerin & Vergleichsexpertin berichtet Antonia über spannende Themen im Energie- & DSL-Bereich und informiert Sie über alle Neuigkeiten auf dem Markt!