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Warum immer mehr Haushalte auf Batteriespeicher setzen

Bauarbeiter sitzt auf einer Solaranlage auf dem Dach

Die Energiewende findet nicht nur auf den Dächern, sondern auch in den Kellern deutscher Haushalte statt. Immer mehr Menschen, die eine Solaranlage besitzen, entscheiden sich zusätzlich für einen Batteriespeicher. Doch lohnt sich diese Investition? Und was treibt den Trend an? Warum Batteriespeicher immer beliebter werden und warum sie nicht nur für den Eigenverbrauch, sondern auch für das Energiesystem der Zukunft eine zentrale Rolle spielen, lesen Sie hier.

Es werden kaum noch Solaranlagen ohne Speicher installiert

Die Nachfrage nach Batteriespeichern ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Im Jahr 2023 wurden rund 594.000 neue Heimspeicher installiert, und für 2024 schätzt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), dass weitere 580.000 dazugekommen sind. Ende 2024 waren bereits 1,8 Millionen Heimspeicher in Betrieb. Das bedeutet, dass in fast der Hälfte aller rund 3,8 Millionen Photovoltaikanlagen im Heimsegment ein Speicher installiert ist. Ein Grund für diesen Boom sind die deutlich gesunkenen Preise. „In den letzten zehn Jahren sind die Preise für schlüsselfertig installierte Solarstromspeicher um 75 % gesunken“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. Heute haben 80 bis 90 % aller neuen Solaranlagen einen Batteriespeicher.

Worauf sollten Verbraucher bei Batteriespeicher für Solaranlagen achten?

Bei der Entscheidung für einen Batteriespeicher gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:

  • Prüfen Sie im Vorfeld, ob sich die Investition für den individuellen Verbrauch lohnt.
  • Die Kapazität des Speichers sollte zum eigenen Stromverbrauch passen. Ein zu großer Speicher wird oft nicht vollständig genutzt.
  • Informieren Sie sich über dynamische Stromtarife. So können Sie günstigen Strom einkaufen, speichern und später nutzen, wenn die Preise hoch sind.
  • Stellen Sie sicher, dass die Technologie zukunftsfähig ist und Kompatibilität mit zukünftigen Entwicklungen wie E-Mobilität oder Smart-Home-Systemen gewährleistet ist.
  • Achten Sie darauf, dass die Qualität stimmt und die Installation von zertifizierten Fachbetrieben professionell durchgeführt wird.

Was kostet die Anschaffung eines Batteriespeichers?

Aktuell liegen die Kosten für Batteriespeicher ab einer Größe von 5 kWh inklusive Installation, bei etwa 400 bis 800 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität.

Generell gilt: Je kleiner der Speicher ist, desto teurer ist der Preis pro kWh Speicherkapazität.

Ein Haushalt, der jährlich 5.000 kWh verbraucht, könnte von einem Speicher mit einer Kapazität von etwa 5 bis 7 kWh profitieren. Die Kosten für die Anschaffung würden sich so auf etwa 2.000 bis 5.600 € belaufen. Zusätzlich zum Speicher müssen noch Installationskosten in Höhe von 800 bis 2.500 € berücksichtigt werden Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 kWh muss also derzeit mit Kosten ab 2.800 € für die Neuanschaffung eines Batteriespeichers inklusive Installation gerechnet werden. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Kosten für Batteriespeicher in Zukunft weiter sinken werden, da die Produktion weltweit ausgeweitet wird.

Wie groß sollte mein Batteriespeicher sein?

Wer über die Anschaffung eines Speichers nachdenkt, sollte jedoch darauf achten, dass die Größe des Speichers zum eigenen Verbrauch passt. Die Verbraucherzentrale gibt als Faustregel an: Pro 1.000 Kilowattstunden Jahresstromverbrauch sollte der Speicher etwa 1 Kilowattstunde Kapazität haben. Bei kleineren Photovoltaik-Anlagen ist es außerdem sinnvoll, dass die Speichergröße in Kilowattstunden nicht deutlich größer ist als die Leistung der Anlage in Kilowatt.

Beispielrechnung

Für einen Haushalt mit einer 5-Kilowattpeak-PV-Anlage und einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden wäre ein Speicher mit rund 5 Kilowattstunden optimal.

Lohnt es sich, eine bestehende Solaranlage mit einem Batteriespeicher nachzurüsten?

Bei den aktuell hohen Strompreisen kann sich die Nachrüstung einer Photovoltaik-Anlage mit einem Batteriespeicher lohnen – besonders, wenn die Preise langfristig weiter steigen. Für ältere Anlagen (Ü20) wird dies oft überlegt, da die hohe EEG-Vergütung wegfällt. Kosten entstehen für den Speicher, die Installation und mögliche Anpassungen am Zählerschrank. Entscheidend sind die Höhe und Dauer der Einspeisevergütung. Bei jüngeren Anlagen mit niedrigerer Vergütung kann sich eine Nachrüstung später noch rechnen. Letztlich hängt die Wirtschaftlichkeit davon ab, wie sich die Strompreise entwickeln.

Die Vorteile von Batteriespeichern

Batteriespeicher bieten zahlreiche Vorteile für Haushalte mit Solaranlage:

  • Ohne Speicher können Sie nur etwa 20 % Ihres Solarstroms direkt nutzen – mit einem Speicher steigern Sie Ihren Eigenverbrauch auf bis zu 80 %.
  • Dank der Speicherung Ihres selbst erzeugten Stroms sparen Sie deutlich bei den Stromkosten.
  • Mit dynamischen Stromtarifen speichern Sie Ihren günstigen Solarstrom und verbrauchen ihn genau dann, wenn die Strompreise besonders hoch sind.
  • Sparen Sie Geld, indem Sie Ihr Elektroauto mit selbst erzeugtem Solarstrom betanken – und mit einem Speicher können Sie es sogar nachts mit eigenem Strom aufladen.
  • Indem Sie Ihren Solarstrom speichern, entlasten Sie die Stromnetze und tragen aktiv zur Stabilisierung des Energiesystems bei.

Fazit: Lohnt sich ein Batteriespeicher?

Die Antwort lautet: Ja, in den meisten Fällen. Infolge gesunkener Preise und erhöhter Effizienz stellen Batteriespeicher für Haushalte mit Solaranlage heute eine attraktive Option dar. Sie steigern den Eigenverbrauch, machen unabhängiger vom Stromnetz und können sogar zur Förderung der Energiewende beitragen. Ein Batteriespeicher kann, wenn er gut geplant und in ein durchdachtes Energiemanagementsystem eingebunden wird, die Stromkosten reduzieren und zur Stabilisierung des Energiesystems beitragen.

Antonia Genßler

Antonia Genßler


Als Content-Managerin & Vergleichsexpertin berichtet Antonia über spannende Themen im Energie- & DSL-Bereich und informiert Sie über alle Neuigkeiten auf dem Markt!

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