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Strompreis steigt: Müssen Süddeutsche bald mehr bezahlen?

Foto Gibt es in Deutschland bald zwei Strompreis-Zonen?Die EU-Kommission überprüft derzeit die Differenzen beim Strompreis in Europa. Dabei denkt sie offenbar auch über eine Spaltung des deutschen Strommarktes nach. Diese würde wiederum zu unterschiedlichen Stromkosten in Nord- und Süddeutschland führen. Was genau dahinter steckt, verrät PREISVERGLEICH.de.

Brüssel - Auf dem Weg zu einem einheitlicheren Energiemarkt prüft die EU-Kommission Kreisen zufolge verschiedene Strompreiszonen in Europa. Die Frage unterschiedlicher Strompreis-Niveaus in einzelnen EU-Ländern werde derzeit im Rahmen einer bis Ende des Jahres geplanten Gesetzesinitiative analysiert, hieß es am Freitag (6. Mai) in Brüssel.

Unterschiedliches „Strom-Niveau“ in Deutschland

Das „Handelsblatt“ hatte zuvor berichtet, wachsende Ungleichgewichte in der Stromerzeugung in Deutschland hätten bei der EU-Behörde Unmut ausgelöst. Im windreichen Norddeutschland werde erheblich mehr Strom produziert, als dort verbraucht werden könne. Gleichzeitig gebe es aber Netzengpässe. Im Süden der Republik mangele es hingegen an Kraftwerkskapazitäten.

Zwei Strompreis-Zonen in Deutschland?

Das würde dazu führen, dass Nachbarländer Deutschlands litten, hieß es weiter. Dänemark etwa könne keinen Strom nach Süddeutschland exportieren. Auch Anrainer wie Polen und Belgien hätten Probleme. In der Folge könne Deutschland letztlich in zwei Strompreiszonen aufgeteilt und Strom in Süddeutschland künftig teurer werden. Der Norden hingegen würde von einem sinkenden Strompreis profitieren. Eine Aufteilung Deutschlands in zwei Preiszonen für Energie war bereits in der Vergangenheit im Gespräch, 2014 empfahl die EU-Kommission eine derartige Regelung aber nicht.

Stromnetz muss besser ausgebaut werden

Darüber hinaus monierte die EU-Kommission den deutschen Rückstand beim Ausbau des Stromnetzes, der im Widerspruch zu den Zielen des europäischen Energiebinnenmarktes stehe. Ein Abbau der Stromungleichheit sei nur möglich, wenn genügend Leitungen vorhanden sind. Doch davon sei die Bundesrepublik noch weit entfernt.

Text: dpa/pvg