Umfrage: Das halten die Deutschen vom Ökostrom-Ausbau

Deutschland gilt als weltweiter Vorreiter bei der Zunahme Erneuerbarer Energien. In erster Linie ist es die Politik, die die Energiewende vorantreibt. Aber auch jeder einzelne Bürger ist bei diesem Thema gefordert. Doch wollen die Deutschen überhaupt einen schnellen Ökostrom-Ausbau? Eine neue Umfrage gibt Aufschluss darüber.

Hamburg - Eine große Mehrheit von 86 Prozent der Menschen in Deutschland ist für einen schnelleren oder zumindest gleichbleibenden Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dies sei das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS-Emnid im Auftrag von Greenpeace, teilte die Umweltorganisation am Sonntag (17. April) mit. 87 Prozent hätten sich zudem für gleichbleibende oder bessere Möglichkeiten ausgesprochen, sich an der Energiewende zu beteiligen.

Über die Hälfte für einen raschen Ökostrom-Ausbau

Konkret wurde in der Umfrage das Problem aufgeworfen: „In welchem Tempo sollten die erneuerbaren Energien in Deutschland in den nächsten vier Jahren ausgebaut werden?“ Diesbezüglich erklärten sich 55 der Teilnehmer für eine schnellere Erweiterung der Ökostromproduktion, 31 Prozent plädierten immerhin für eine konstante Ausweitung. Lediglich zwölf Prozent waren es, die sich eine Reduktion von Windkraftanlagen und Co. wünschen.

Kritik an Ausbauplänen der Regierung

Im Gegensatz zu dieser Mehrheitshaltung der Bevölkerung drohe Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) mit einer geplanten Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), die Energiewende abzuwürgen, klagte Greenpeace. „Die Bundesregierung vertritt mit ihren energiepolitischen Plänen eine Minderheitenposition“, sagte Tobias Austrup, Energieexperte von Greenpeace. „Der schnelle Ausbau von Wind und Sonne ist für den Klimaschutz zwingend nötig. Das haben die meisten Menschen in Deutschland erkannt und sie unterstützen es.“

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Text: dpa/pvg