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Prognose: EEG-Umlage nicht über 7 Cent

Bild Solar- und WindkraftanlagenFür die Energiewende müssen die Verbraucher in ihre eigenen Taschen greifen. Ganz so schlimm scheint es jedoch 2017 nicht zu werden. Das liegt einerseits an den gut gefüllten Kassen und andererseits am Wahljahr.

Berlin - Zur Förderung von Strom aus Windkraft und Sonne müssen Verbraucher im nächsten Jahr voraussichtlich erneut tiefer in die Tasche greifen - aber wohl etwas weniger als erwartet. Experten rechnen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit einem Anstieg der sogenannten Ökostrom-Umlage auf «knapp unter 7 Cent» pro Kilowattstunde. Aktuell beträgt sie 6,35 Cent. Die Höhe der Umlage auf den Strompreis für 2017 wird Mitte Oktober bekanntgegeben.

EEG-Umlage rund um 7 Cent

Nach Darstellung der «Bild»-Zeitung vom Freitag dagegen könnte die Umlage zum 1. Januar 2017 auf mindestens 7,1 Cent je Kilowattstunde erhöht werden. Unter Berufung auf Regierungskreise und die Bundesnetzagentur hieß es, sogar ein Plus bis auf 7,3 Cent sei möglich. Die Mehrbelastung für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt betrage aufs Jahr gerechnet rund 35 Euro. Das Wirtschaftsministerium äußerte sich nicht zu Zahlen: «An Spekulationen beteiligen wir uns nicht.»

Bekanntgabe Mitte Oktober

Schön länger wird über eine Umlage um die 7 Cent spekuliert. Die EEG-Umlage ist Bestandteil des Strompreises für Endverbraucher und wird jährlich zum 15. Oktober für das Folgejahr von den Netzbetreibern auf Basis von Prognosen bekannt gegeben. Da in diesem Jahr der 15. Oktober auf einen Samstag fällt, könnte der Termin um einen Tag vorverlegt werden. Die Umlage wird als Differenz zwischen Börsenstrompreis und garantierten Abnahmepreisen für Ökostrom berechnet. Je niedriger der Börsenpreis, desto höher die Umlage.

EEG-Konto gut gefüllt

In diesem Jahr haben Verbraucher dem Vernehmen nach mehr eingezahlt, als die Betreiber von Windparks und Solaranlagen abgerufen haben. Auch sei der weitere Ökostrom-Ausbau gebremst. Auf dem EEG-Konto hätten sich knapp drei Milliarden Euro angesammelt. Dies müsse berücksichtigt werden. Zudem sei 2017 ein Bundestags-Wahljahr. EEG-Umlage in der Kritik

Grünen-Experte Oliver Krischer erklärte, Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sei «Opfer seiner eigenen ideologiefixierten Kostendebatte» geworden. Er habe die EEG-Umlage zum Maß seiner Energiewende-Politik gemacht: «Er muss am Ende seiner Amtszeit in dieser Wahlperiode nun feststellen, dass die EEG-Umlage nicht nur vom Ausbau der Erneuerbaren Energien abhängt, sondern vielmehr vom durch die Erneuerbaren gesunkenen Börsenstrompreis.»

Während laut Krischer kaum noch Erneuerbare Energien ausgebaut werden, solle die EEG-Umlage steigen. Dies sei absurd. Mit dem Anstieg der Umlage wolle Gabriel sich anscheinend ein dickes Polster zulegen, um künftig weitere Industriekonzerne von der Umlage auf Kosten der Verbraucher zu befreien. Die privaten Verbraucher müssten aber endlich von den Kostensenkungen durch Erneuerbare Energien profitieren: «Deshalb brauchen wir eine Senkung der Strompreise.»

Text: dpa/pvg

Foto: Carsten Rehder/dpa