Explosion in südfranzösischer Atomanlage
12.09.2011
In der südfranzösischen Atomanlage Marcoule ist am Montag ein Ofen für radioaktive Abfälle explodiert. Die Explosion forderte bisher einen Toten und vier Verletzte. Laut einer Sprecherin der Anlage sei bisher ungewiss, ob und wie viel Radioaktivität in die Umwelt entweichen konnte, nach Angabe der französischen Atomaufsichtsbehörde sei dies aber möglich. Eine Sicherheitszone sei nach Auskunft der Behörde eingerichtet worden.
Bei dem Vorfall handelte es sich nicht um eine nukleare Explosion, da auf dem Gelände keine aktiven Kernreaktoren mehr vorhanden sind. Somit geht von der Explosion eine weitaus geringere Gefahr aus als von einem Reaktorunglück wie beispielsweise dem im japanischen Kernkraftwerk Fukushima.
Das Gelände des Atomkraftwerks Marcoule, dessen Reaktoren zur Atomstromerzeugung seit 1984 abgeschaltet sind, wird vom staatlichen Stromkonzern Avera sowie der französchen Atomenergiebehörde CEA betrieben. Dort werden u.a schwachradioaktive Abfälle wieder aufbereitet. Die Anlage befindet sich rund 30 km nördlich von der südfranzösischen Stadt Avignon direkt an der Rhône.