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Expertentipps: So könnte die Energiewende bald Realität sein

Foto Fahrplan für die EnergiewendeDeutschland gilt international als Vorreiter in der Umweltpolitik und zählt zu den Pionieren in der Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Bis bei uns die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen überwunden ist, muss allerdings noch viel Zeit vergehen. Ein renommierter Experte hat nun ein genaues Datum genannt, wann die Energiewende vollständig erreicht sein könnte. Was für den Kraftakt notwendig ist, hat er in einer aktuellen Studie erläutert.

Volker Quaschning ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft. In einer neuen Untersuchung hat er einen Weg aufgezeigt, wie Deutschland bei der Energiewende vorgehen könnte, um bald nur noch auf regenerative Quellen angewiesen zu sein. Seiner Meinung nach müssen die deutschen Solaranlagen 200 Gigawatt und ihre auf Windkraft getrimmten Pendants 400 Gigawatt Strom erzeugen. Das bedeutet eine Steigerung um das Fünf- respektive das Zehnfache im Vergleich zum heutigen Stand. Damit könnte Deutschland bis zum Jahr 2040 komplett über Solar- und Windkraft versorgt werden.

Ein teures Unterfangen

Quaschnings Pläne sind mit einem erheblichen Investitionsbedarf verbunden. Basierend auf einem angenommenen Preis von 1.500 Euro pro Kilowatt braucht es wohl jedes Jahr ungefähr 25 Milliarden Euro, die in den Ausbau der Solar- und Windkraft fließen müssten. Anders sei die Energiewende nicht zu realisieren, versichert der Berliner Professor.

Doch damit nicht genug: Weitere Kosten dürften auf eine Erhöhung der Stromspeicherkapazitäten entfallen, um Wetter bedingte Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. Quasching favorisiert in dieser Hinsicht den Rückgriff auf Großbatterien. Außerdem spielen Wärmepumpen in seinem Vorhaben eine große Rolle. Sie könnten einen außerordentlichen Beitrag zur Beheizung von Wohnungen leisten.

Finanzielle Anreize für Verbraucher schaffen

Für Privathaushalte hat Quasching zusätzliche Photovoltaikanlagen auf dem Dach im Blick. Bereits ab einem Kostenpunkt von 2.000 Euro pro Kilowattstunde sein ein wirtschaftlicher Betrieb inklusive einer geringen Renditeerwartung denkbar, behauptet er. Ob sich genug Verbraucher zu so hohen Investitionen entschließen würden, sei schwer zu sagen. Mithin plädiert Quasching für eine staatliche Förderung bei der Markteinführung von Solarstromspeichern und eine Steigerung der aktuell sukzessive sinkenden Einspeisevergütung.

Im Übrigen sei neben einer intensivierten Produktion von Solar- und Windstrom auch die verstärkte Nutzung intelligenter Haushaltsgeräte notwendig, um die Energiewende weiter voranzutreiben. Jene haben den Vorteil, dass sie sich erst dann einschalten, wenn besonders viel Energie erzeugt wird. Zugleich müssten auf unseren Straßen immer mehr Elektroautos zum Einsatz kommen. Kurzum: Rasante Fortschritte in der Energiewende sind nur mit einem intelligenten Stromnetz zu erreichen.

Hintergrundinformationen zum Thema Energiewende verrät das folgende Video:

Quelle: YouTube/Germany Trade & Invest (GTAI)