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Zu hoher Stromverbrauch: EU setzt Spielekonsolen auf Diät

Foto Hoher Stromverbrauch von SpielekonsolenIn deutschen Haushalten tummeln sich immer mehr Elektrogeräte. Neben klassischen Haushaltsgeräten wie Kaffeemaschine und Kühlschrank gibt es immer mehr Unterhaltungselektronik, die Strom verbraucht. Welche Kosten dabei verursacht werden, wissen die wenigsten Verbraucher. Nun will die EU-Kommission einschreiten und den Stromverbrauch einiger dieser „Spielzeuge“ beschränken.

Wo verstecken sich Stromfresser?

Die Strompreise haben in den letzten Jahren kräftig angezogen und sorgen immer wieder für Frust bei Verbrauchern. Wer immer mehr Geld für Strom ausgeben muss, schimpft nur allzu gerne über die Stromversorger. Doch viele Menschen übersehen dabei, dass sie auch selbst Schuld an der steigenden Stromrechnung tragen. In vielen Haushalten gibt es mittlerweile mehrere Fernseher, Spielekonsolen und dazu Tablets, Laptops und Smartphones, die teilweise mehrfach am Tag aufgeladen werden. Wie viel Strom diese Geräte pro Jahr fressen, wissen indes die wenigsten Verbraucher. Eine Umfrage des Nachrichtensenders n-tv ergab, dass viele Menschen den Stromverbrauch ihrer Elektronikgeräte völlig falsch einschätzen. Beim Smartphone schätzten einige Befragte den jährlichen Stromverbrauch auf über 100 Euro. Neue Modelle wie das iPhone 6 Plus verbrauchen jedoch gerade einmal 50 bis 80 Cent pro Jahr. Auch Tablets sind nun wahrlich keine Stromfresser, denn sie verbrauchen nur etwa vier Euro pro Jahr. Anders sieht das bei PC, Laptop & Co. aus:

  • Laptops: 10 Euro/Jahr
  • PCs: 20 Euro/Jahr
  • Fernseher (Bsp. 42 Zoll Plasma TV): mehr als 30 Euro/Jahr
  • Spielekonsolen, Gaming PCs: 80 bis 90 Euro/Jahr

Wer also einen Laptop, einen PC, eine Spielekonsole und einen Fernseher in seinem Haushalt hat, zahlt dafür pro Jahr schon bis zu 160 Euro. Dazu kommen jedoch noch klassische Haushaltsgeräte wie Herd, Spülmaschine, Kühlschrank und Waschmaschine, die bis zu 45 Prozent des Stromverbrauchs eines Haushalts ausmachen.

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Spielekonsolen sparen Strom und werden teurer

Der steigende Stromverbrauch durch Unterhaltungsgeräte ruft nun auch die EU-Kommission auf den Plan. Nachdem bereits für Staubsauger und Küchengeräte neue Ökodesign-Richtlinien eingeführt wurden, knöpft sich die EU nun auch die Spielkonsolen vor. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus sollen sich die Konsolenhersteller auf Druck der EU freiwillig dazu verpflichtet haben, den Stromverbrauch der Gaming Konsolen zu begrenzen. Spätestens ab Ende 2017 sollen die Geräte während des Betriebs weniger Strom verbrauchen und sich bei Nichtbenutzung automatisch abschalten. Das klingt zunächst gut, doch ob sich dadurch die Kosten für die Verbraucher dauerhaft senken lassen, ist fraglich. Nach Angaben der EU-Kommission könnten die Konsolen nun zehn Prozent, also etwa 40 Euro, teurer werden, die Stromersparnis liegt jedoch nur bei 1,30 Euro pro Jahr.